Leitartikel

Wer sich einen Urlaub leisten kann, der steckt in keiner Krise

Viele haben das Gefühl, dass vieles schlechter wird. Aber in den Urlaub fahren immer mehr, und das immer öfter. Über die Normalität in der Krise.

Ostern ist für viele Urlaubszeit, die Semesterferien sind eine gefühlte Ewigkeit her, und der Sommerurlaub ist zwar längst gebucht, aber noch in weiter Ferne. Aber für einen kurzen Snack zwischendurch bleiben Zeit und offensichtlich auch Geld genug. Therme, London, Paris? Die Tourismuswirtschaft feiert nach Jahren der Pandemie ein kräftiges Comeback. Vergessen sind Lockdowns, ökologischer Fußabdruck oder die hohen Energiepreise. Für Reisen muss Geld da sein, sagen viele. Da verzichte man lieber . . . Ja, auf was verzichtet man denn?

Jetzt könnte man fragen: Wie kann es sein? Monatelang ist von nichts anderem die Rede, als wie man den Menschen in der schlimmsten Teuerungswelle seit 50 Jahren aus der Patsche helfen kann. Milliarden wurden großteils mit der berühmten Gießkanne verteilt. Allen voran der Teuerungsbonus, der Strompreisdeckel. Der jüngst beschlossene Wohnkostenzuschuss ist tatsächlich für jene gedacht, die sich auch vor den Krisen keinen Urlaub leisten konnten. Für jene, für die „Krise“ ein Dauerzustand ist, oft ein lebenslanger Dauerzustand.

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