Korruptionsverdacht

Razzia in der Brüsseler Zentrale der Europäischen Volkspartei

Archivbild von Anfang März von Mario Voigt, mittlerweile Landesvorsitzende der CDU in Thüringen.
Archivbild von Anfang März von Mario Voigt, mittlerweile Landesvorsitzende der CDU in Thüringen.(c) IMAGO/Jacob Schröter (IMAGO/Jacob Schršter)
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Der Leiter des digitalen EU-Wahlkampfes 2019 und aktuelle Chef der CDU in Thüringen, Mario Voigt, wird der Bestechung verdächtigt. Er gilt als ein enger Vertrauter von Parteichef Weber.

Der Leiter des digitalen EU-Wahlkampfes 2019, ein enger Vertrauter von Parteichef Weber, wird der Bestechung verdächtigt. Vier Monate nach dem Ausbruch des „Katargate“-Korruptionsskandals bei den Europäischen Sozialdemokraten steckt nun auch die Europäische Volkspartei in einer Bestechungsaffäre. Am Dienstag führten belgische Polizisten und Ermittler des Landeskriminalamtes Thüringen in der Brüsseler Zentrale der EVP eine umfangreiche Razzia durch. Sie suchten dabei nach Dokumenten, die mit der EVP-Kampagne für die Europawahlen des Jahres 2019 zu tun haben.

Für den Wahlkampf der Christdemokraten im Internet war damals der CDU-Politiker Mario Voigt verantwortlich. Gegen ihn ermittelt seit September vorigen Jahres die Staatsanwaltschaft Jena wegen Verdachts der Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr. Voigt soll einen Großauftrag für digitale Dienstleistungen im Europawahlkampf 2019 an eine Internetagentur in Jena vergeben und dafür 17.000 Euro Schmiergeld bekommen haben. Voigt wurde im September vorigen Jahres zum Vorsitzender CDU in Thüringen gewählt

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