Die künstliche Intelligenz Chat GPT könnte die universitäre Lehre umkrempeln. Die Schummelgefahr steigt. Doch könnte die KI auch Prüfungen vorkorrigieren und Notenvorschläge liefern, sagt Technologierechtler Nikolaus Forgó.
„Das ist ein wichtiger Moment in der Geschichte, wie bei der Entwicklung des Computers oder des iPhones.“ Die Bedeutung des auf künstlicher Intelligenz basierenden Chat-Roboters Chat GPT kann laut Nikolaus Forgó nicht hoch genug eingeschätzt werden. Forgó ist Professor für Technologierecht an der Uni Wien. Für ihn ergeben sich durch Chat GPT nicht nur unzählige Rechtsfragen. Als Mitglied der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität beschäftigen ihn auch die Folgen, die Chat GPT auf die universitäre Lehre haben könnte.
Chat GPT wurde im November 2022 vom US-amerikanischen Unternehmen Open AI veröffentlicht. Bereits im Jänner hatte die Anwendung 100 Millionen aktive Nutzer. Sie schreibt auf Anfrage in Sekundenschnelle Texte zu beliebigen Themen – von einem Aufsatz über den Zweiten Weltkrieg bis hin zu Erklärungen über die Quantenphysik. Die Ergebnisse sind teilweise sehr gut, teils sind sie oberflächlich oder gar falsch. Chat GPT soll sich aber als lernfähiges Programm kontinuierlich verbessern.