Ausstellung

In Israel wirkt Wurm so politisch wie noch nie

(c) ELAD SARIG PHOTOGRAPHY
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Das Tel Aviv Museum of Art widmet erstmals einem österreichischen Künstler eine Sonderschau. Die Installationen von Erwin Wurm passen zum gesellschaftspolitischen Kampf im Land. Doch der Humor kommt nicht zu kurz.

Keine großen Plakate kündigen an der Front des Tel Aviv Museum of Art die Sonderausstellungen an, darunter die erste eines österreichischen Gegenwartskünstlers hier überhaupt, Erwin Wurm. Stattdessen plakatierte man ein groß aufgeblasenes historisches Foto in Schwarz-Weiß. Es zeigt die Versammlung zur Erklärung der israelischen Unabhängigkeit, also zur Gründung des Staates Israel am 14. Mai 1948. Sieht man genau hin, erkennt man, dass neben all den Herren in ihren dunklen Anzügen an den Wänden Gemälde hängen.

Der Staatsakt fand mitten im damaligen Kunstmuseum statt. Es hat zwar mittlerweile den Ort gewechselt hat und ist heute – mit zwei Trakten, einem brutalistischen und einem postmodernen – Teil der kulturellen Agora, des kulturellen Zentrums Tel Avivs. Aber eingedenk seiner historischen wie auch heutigen gesellschaftspolitischen Rolle war klar, dass man in dieser Zeit der Proteste einen Standpunkt einnehmen müsste, sagt die Direktorin zur „Presse“. Schließlich lebe das größte Museum der Stadt kaum von Touristen, sondern vor allem von der lokalen Community, die das Museum mit gut einer Million Besuchen jährlich zur sehr lebendigen Plattform mache.

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