Die Schweizer Uhrenmanufaktur kehrt mit der neuen „Ingenieur“ zum ikonischen Entwurf von Gérald Genta zurück – und macht ihn noch besser.
Die Legende nahm im Jahre 1955 ihren Anfang. Die IWC „Ingenieur“ war eine funktionale Uhr, deren Automatikkaliber durch einen Weicheisenkäfig und einige amagnetische Werkteile gleich doppelt vor Magnetfeldern geschützt war. Das Design der unter anderem für Ingenieure gedachten Uhr folgte in seiner schlichten Eleganz jedoch den damals gängigen Sehgewohnheiten. Dies änderte sich 1976 von Grund auf: Mehr als 20 Jahre nach ihrer Einführung erhielt die „Ingenieur“ ein optisches Update, das sie von einer unauffälligen Alltagsuhr zu einem wahren Statement am Handgelenk machte. Der bekannte Uhrendesigner Gérald Genta, der vier Jahre zuvor bereits die Audemars Piguet „Royal Oak“ als erster Luxussportuhr in Edelstahl ihre Form gab, verschaffte der braven „Ingenieur“ durch mehrere Designkniffe einen sportlich-markanten Auftritt und somit das Zeug zur Ikone. Die „Ingenieur SL“, Referenz 1832, wuchs auf 40 Millimeter, bekam ein breites Stahlgliederband und überraschte mit fünf Vertiefungen in der Lünette, die zum Festdrehen des Bauteils mit einem in die Löcher greifenden Werkzeug dienten.
Ob die Abkürzung „SL“ tatsächlich „Steel Line“ bedeutet, liegt heute ebenso im Dunkeln wie die Antwort auf die Frage, warum die „Ingenieur SL“ anfangs nicht so erfolgreich war wie erwartet. Ob es an den nach dem Aufschrauben der Lünette immer zufällig, also asymmetrisch platzierten fünf Löchern lag? Der Erfolg stellte sich später doch noch ein, und zwar gehörig – ähnlich wie bei der Audemars Piguet „Royal Oak“ und der im gleichen Jahr wie die IWC lancierten Patek Philippe „Nautilus“, die beide ebenfalls mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hatten. Das Grunddesign mit den fünf Nuten in der Lünette wurde beibehalten und sorgte für eine große Wiedererkennbarkeit der Ingenieur. Bis 2017: Damals verabschiedete sich IWC in der Serienkollektion von diesem Designmerkmal und ließ es nur noch bei Sondereditionen zu.
Comeback. Jetzt kehrt IWC zur klassischen Lünette zurück und verschafft der „Ingenieur“ dadurch wieder mehr Charakter. Die Optik wurde sogar verbessert, denn nun kommen statt einer aufgeschraubten Vollgewindelünette echte Schrauben zum Einsatz, die folglich immer symmetrisch positioniert sind. Diese Technik war bereits von Sondereditionen für den Kooperationspartner AMG bekannt und wertet die Linie nun serienmäßig auf.
„Ingenieur Automatic 40“ heißt das neue Modell, dessen 40 Millimeter großes und 10,8 Millimeter hohes Edelstahlgehäuse ein schwarzes, silberfarbenes oder erstmals ein blau-grünes Zifferblatt umschließt. Neu ist das aufwendige Dekor aus rechteckig gruppierten Linien und Punkten. Das mit fünf Tagen Gangdauer ausgestattete Automatikkaliber 32111 liegt, wie es sich für eine „Ingenieur“ gehört, in einem Weicheisenkäfig, zu dem auch das Zifferblatt gehört. Der Boden ist folglich geschlossen und fällt darüber hinaus sehr reduziert aus. Da sorgt das Stahlgliederband schon eher für einen Hinschauer. Es verfügt im Gegensatz zum historischen Vorbild am Bandanstoß über ein bewegliches Mittelglied, was den Tragekomfort der Uhr erhöht. Polierte Kanten, solide Schraubstifte und eine optisch gut integrierte Doppelfaltschließe mit Sicherheitsdrückern runden das Armband ab. Die „Ingenieur Automatic 40“ kostet 13.000 Euro.