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Warum Chinas Protest im Taiwan-Konflikt diesmal leiser ausfällt

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Peking verurteilt den US-Besuch von Taiwans Präsidentin Tsai scharf und schickt einen Flugzeugträger auf Patrouille. Doch Drohgebärden blieben vorerst aus. Das könnte mit dem EU-Besuch in Peking zu tun haben.

Wien/Peking. Von einem „schwerwiegenden Fehler“, einer „geheimen Absprache“, „einem schweren Verstoß gegen die Ein-China-Politik“, sprach das chinesische Außenministerium. Chinas Verteidigungsministerium warnte vor einer „ernsthaften Konfrontation“. Mit dramatischen Worten kritisierte Peking das Treffen zwischen der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen und dem Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses Kevin McCarthy in Los Angeles.

Doch militärisch sah die Volksrepublik von den großen Drohgebärden, die befürchtet worden waren, ab. Am Mittwoch schon hatte die Marine einen Flottenverband rund um den Flugzeugträger Shandong vor die Südostküste Taiwans entsandt. Am Donnerstag befand er sich rund 370 Kilometer östlich der Inselrepublik. Bisher seien keine Starts vom Deck des Schiffes beobachtet worden. Man behalte die Schiffe im Auge, aber erwarte keine Eskalation, sagte Taiwans Verteidigungsminister Chiu Kuo-cheng.

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