Düstere Bilanz von Reporter ohne Grenzen

In den vergangenen 20 Jahren sind 1657 Journalisten bei oder wegen ihrer Arbeit ums Leben gekommen. 95 Prozent von ihnen waren Männer.

In den vergangenen 20 Jahren sind nach Angaben der Organisation ReporterohneGrenzen insgesamt 1.657 Journalisten und Journalistinnen bei oder wegen ihrer Arbeit ums Leben gekommen. Das sei durch Morde, bei Überfällen, Angriffen in Kriegsgebieten oder nach Verletzungen passiert, teilte ReporterohneGrenzen (französisch Reporters sans frontières, RSF) am Karfreitag mit. 95 Prozent aller getöteten Medienschaffenden seien Männer.

Am 7. April vor 20 Jahren wurde der deutsche Journalist Christian Liebig, der für den "Focus" eine Einheit der US-Armee begleitete, im Irak getötet, als eine Rakete im Hauptquartier der Einheit einschlug. Auch sein spanischer "El Mundo"-Kollege Julio Anguita Parrado und zwei Soldaten starben.

Seit 2003 sind im Irak insgesamt 300 Medienschaffende ums Leben gekommen. Der Irak ist damit vor Syrien mit 280 Getöteten das gefährlichste Land für Journalistinnen und Reporter der vergangenen 20 Jahre. Auf dieser Liste folgen Afghanistan, der Jemen, die Palästinensischen Gebiete und Somalia.

Laut RSF sind in den letzten beiden Jahrzehnten in offiziell friedlichen Gebieten insgesamt sogar mehr Medienschaffende getötet worden als bei der Kriegsberichterstattung. Vor allem Recherchen zum organisierten Verbrechen und zu Korruption sind extrem gefährlich, etwa in Mexiko, Brasilien oder Kolumbien.

In Europa bleibt laut ReporterohneGrenzen Russland das Land mit den meisten getöteten Medienschaffenden. Seit Wladimir Putin an der Macht ist, habe es vermehrt systematische Angriffe auf die Pressefreiheit gegeben, darunter mindestens 37 tödliche wie den Mord an Anna Politkowskaja am 7. Oktober 2006.

(APA/dpa)

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