Ausstellung und Buch

Keltisches Flair im Weinviertel

Der zweirädrige keltische Streitwagen, mit zwei Pferden bespannt, war in ganz Europa verbreitet. Hier eine Rekonstruktion.
Der zweirädrige keltische Streitwagen, mit zwei Pferden bespannt, war in ganz Europa verbreitet. Hier eine Rekonstruktion.Mamuz Josef Schimmer
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Rund um die Kelten gibt es viele Mythen. Eine neue Ausstellung zeigt, wie die angeblichen „Barbaren“ der späten Eisenzeit in unserem Raum wirklich gelebt haben.

Eigentlich hätte Julius Caesar bei seinen gallischen Feldzügen genug Zeit und Gelegenheit gehabt, sich genauer zu erkundigen, wie es im keltischen Götterhimmel wirklich aussah, welche Rolle die Priesterkaste der Druiden spielte und wie der Alltag der Bevölkerung aussah. Doch auch hier trifft das zu, was wir aus vielen schriftlichen Überlieferungen der Antike kennen: Sie stammen von Männern, die die Kultur und die Sprache der fremden Barbarenvölker nicht verstanden und daher Unsinn verbreiteten, den sie von anderen Autoren abschrieben oder schlicht erfanden. Oder sie frisierten aus politischen Gründen die Fakten wie Caesar, der seinen Landsleuten die Gallier im Unterschied zu den Germanen als recht zivilisierte, leicht in das Imperium integrierbare Leute präsentierte.

Die archäologischen Funde zu den Kelten mögen noch schwieriger zu deuten sein als die schriftlichen Quellen, aber sie liefern zuverlässigere Ergebnisse und helfen, den wahren Kern ihrer Geschichte und Religion von den mehr oder minder fantasievollen Mythen zu trennen. Denn gerade bei den Kelten fehlt es an Letzteren nicht. Das beginnt bei „Asterix“ bis hin zu esoterischen, neuheidnischen Zirkeln mit merkwürdigen Vorstellungen von Druiden und Naturheiligen, die kaum falscher sein könnten. Archäologen können also die antiken Schriftquellen über die Kelten ergänzen bzw. korrigieren und uns auch Informationen über Lebensbereiche liefern, die hier verschwiegen werden, zum Beispiel, wie es um die Menschen stand, die keine Herrscher oder Krieger waren.

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