Eurobonds

Europäische Schulden sind gar nicht so billig

Italien bekommt am meisten Geld aus dem Wiederaufbaufonds. Im Bild EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Italiens Premier, Giorgia Meloni.
Italien bekommt am meisten Geld aus dem Wiederaufbaufonds. Im Bild EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Italiens Premier, Giorgia Meloni.Reuters
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Die EU kann sich günstiger verschulden als Italien. Aber Länder wie Deutschland und Frankreich fahren besser, wenn sie eigene Anleihen ausgeben. Sogar manch spanische Anleihe zahlt eine niedrigere Rendite als EU-Anleihen.

Wien. Österreich hatte sich in den Verhandlungen um den EU-Wiederaufbaufonds gemeinsam mit Dänemark, Schweden und den Niederlanden als Teil der sogenannten frugalen Vier positioniert. Die Gruppe einte auch das Credo, dass europäische Schulden tunlichst zu vermeiden seien, weil sie einer noch höheren Verschuldung von Ländern wie Italien Tür und Tor öffnen würden. Durchgesetzt haben sich jene, die diesbezüglich keine grundsätzlichen Bedenken haben. Denn das im Februar 2021 formell gestartete Konjunkturprogramm „Next Generation EU“ speist sich auch aus gemeinsamen Schulden. Brüssel wurde ermächtigt, bis zu 750 Milliarden Euro auf den Kapitalmärkten aufzunehmen. EU-Anleihen sind längst auf dem Markt.

Die Debatte um sogenannte Eurobonds kocht immer dann auf, wenn die Wirtschaft kriselt. Hoch verschuldete Staaten wie Italien, Griechenland oder Portugal würden so von der Top-Bonität etwa Deutschlands profitieren und könnten sich zu weit günstigeren Konditionen refinanzieren, argumentieren Befürworter von EU-Schulden. Das würde besagten Staaten erleichtern, den eigenen Haushalt auszugleichen, und den Euroraum finanziell stabilisieren. Zumindest lautet so die Theorie.


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