Die Ich-Pleite

Klimabewusste Körperpflege

Carolina Frank
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Weniger Waschen fürs Klima? In Österreich sind es vor allem die ­Männer, die da mit gutem Beispiel ­vorangehen.

Angesichts der rasanten Erd­­er­wärmung kann man nicht die Hände in den Schoß legen. Jeder von uns sollte etwas tun. Man muss ja nicht unbedingt Gemälde mit Eiern bewerfen oder sich auf den Asphalt kleben. Man kann auch seine tägliche Körperpflege reduzieren. Robert Habeck duscht zum Beispiel nur drei Minuten, Leonardo DiCaprio, Julia Roberts, ­Ashton Kutcher und Co. verzichten mehrmals die Woche komplett darauf, und Megan Fox spart angeblich bei der Klospülung. Laut einer neuen Hygienestudie im Auftrag eines Onlinehändlers sind wir dabei, aufzuholen. Unter den deutschsprachigen Ländern sind die Deutschen knapp voran, aber danach kommen gleich wir. Die Schweizer setzen offenbar mehr auf Sauberkeit. Okay, nicht unbedingt im übertragenen Sinn. ­


Aber sie können sicher nichts dafür. Sie ­hätten nur nicht so viele Tiere in die Credit Suisse lassen dürfen. Heuschrecken und Geier. Da wird es ein paar Oligarchen geben, die ihr Geld zu­­künftig lieber woanders rein­waschen ­wollen. Immerhin ein Trost, dass man angesichts der Klimaerwärmung sowieso weniger waschen soll. In Österreich sind es vor allem die ­Männer, die da mit gutem Beispiel ­vorangehen. Jeder vierte Mann, sagt die Studie, trägt seine Unterhose ­länger als einen Tag. Zwei Tage, drei Tage oder so lang, bis die Leute in der U-Bahn von ihm abrücken. Besonders klimabewusst sind die jungen Männer zwischen 16 und 29. (Vorher waren sie dem Waschfimmel ihrer Mütter aus­gesetzt, nachher dem ihrer Frauen.) Aber ab 50 dürfen sie wieder Wasser sparen. Da leben sie oft ja schon ­wieder allein, weil es ihren Frauen ­ge­­stunken hat. Nur ab 74 fallen sie interessanterweise wieder in den Unter­hosenwechselrhythmus der Kindheit zurück. 

("Die Presse Schaufenster" vom 07.04.23)

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