Quergeschrieben

Brauchen die Wiener so viel mehr Werbung als alle anderen?

Gut, dass jetzt die Justiz klären will, ob Sebastian Kurz wohlwollende Berichterstattung kaufen ließ. Ein paar andere Fragen gäbe es auch noch.

Der frühere SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern hat noch immer das Gefühl, bei der Nationalratswahl 2017 betrogen worden zu sein. Sebastian Kurz und dessen Freunde hätten die Wahl manipuliert, sagte Kern jüngst dem deutschen „Spiegel“. Sein Vorwurf: „Die auflagenstärksten Zeitungen waren aktiver Teil der Kurz-Kampagne.“

Einen ähnlichen Verdacht hegt bekanntlich die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Aussagen und Chatprotokolle des ehemaligen Generalsekretärs im Finanzministerium, Thomas Schmid, führten zu einer Hausdurchsuchung in der Geschäftsführung der Gratiszeitung „Heute“. Bewiesen ist noch nichts, doch allein die Zahlen in der Transparenzdatenbank sind ein starkes Indiz: 2015 gab das Finanzministerium rund 135.000Euro für Inserate aus, im Jahr darauf waren es schon 1,8Millionen, 2017 mehr als 3,5 und 2018 stolze 7,2 Millionen. Geflossen ist das Geld großteils an den Zeitungsboulevard, namentlich an die „Kronen Zeitung“, „Heute“ und „Österreich“. Sollte dieser Geldregen die Berichterstattung beeinflussen?

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