EU führte 2022 mehr russisches Flüssiggas ein

Die EU  hat allein in den ersten zehn Monaten seit Beginn der russischen Großinvasion russisches Flüssiggas im Wert von rund 14 Milliarden Dollar (knapp 13 Milliarden Euro) eingeführt.
Die EU hat allein in den ersten zehn Monaten seit Beginn der russischen Großinvasion russisches Flüssiggas im Wert von rund 14 Milliarden Dollar (knapp 13 Milliarden Euro) eingeführt.(c) Getty Images
  • Drucken

Die Union will sich bis spätestens 2027 komplett von fossilen Energieträgern aus Russland unabhängig machen. Gas in flüssigem Zustand stellt jedoch ein kaum zu lösendes Problem dar.

Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 haben die Mitgliedstaaten der EU ihre Importe von russischem Flüssiggas enorm gesteigert, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das läuft dem erklärten Ziel der Union zuwider, bis zum Jahr 2027 keine fossilen Energieträger aus Russland mehr zu kaufen.

Laut einer Analyse des Energieprognoseunternehmens CapraView hat die EU allein in den ersten zehn Monaten seit Beginn der russischen Großinvasion russisches Flüssiggas im Wert von rund 14 Milliarden Dollar (knapp 13 Milliarden Euro) eingeführt. Das entsprach rund der Hälfte des gesamten Flüssiggases, das Russland in diesem Zeitraum exportiert hat (der Großteil der anderen Hälfte geht nach Asien). Der Zuwachs der Einfuhren im Jahr 2022 gegenüber 2021 war markant: von 16 Milliarden Kubikmeter stieg er auf 22 Milliarden Kubikmeter. Belgien und Spanien haben laut Zahlen des Rohstoffanlyseunternehmens Kpler ihren Import russischen Flüssiggases binnen Jahresfrist fasst verdoppelt. Im Vergleich zu den zuletzt rund 155 Milliarden Kubikmeter an russischem Gas, das via Rohrleitung nach Europa kam, ist das zwar eine deutlich kleinere Menge. Sie wirft aber trotzdem die Frage auf, wie Europa sich komplett vom russischen Gas abnabeln will.


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.