Quergeschrieben

Was auch im 21. Jahrhundert noch für die Jagd spricht

Die Jagd und ihre Gegner stehen einander immer verbitterter gegenüber. Für einen Dialog müssten Vorurteile überwunden werden und lieb gewonnenes Brauchtum.

Die Jagd gerät in vielen mitteleuropäischen Ländern unter Druck. Auch das prinzipielle Recht zu jagen stößt immer häufiger auf Unverständnis oder gar Ablehnung. „Das Jagdrecht ist das ausschließliche Recht, in einem bestimmten Jagdgebiet den jagdbaren Tieren nachzustellen, sie zu verfolgen, zu fangen, zu erlegen und sich anzueignen; es umfasst ferner das ausschließliche Recht, sich Fallwild, verendetes Wild, Abwurfstangen sowie Eier des Federwildes im Jagdgebiete anzueignen.“ So steht es im Wiener Jagdgesetz, und so musste ich das vor ein paar Jahren für meine Jagdprüfung auswendig lernen und erläutern können. Die Jagdausbildung in Österreich ist vorbildlich. Sie vermittelt Wissen über Wildtiere und Waffen sowie die Fertigkeiten, damit verantwortungsvoll umzugehen. Sie weckt die Leidenschaft für das Waidwerk und zeigt unmissverständlich, dass Jagd vor allem beobachten, warten und deuten heißt, also letztlich: das Lesen und Verstehen der Landschaft. Ohne Demut und tiefgehende Beschäftigung kommt man da nicht weit.

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Auf viele Jägerinnen und Jäger wirkt die fundamentale Kritik an ihrem Tun und die Diffamierung als gedankenlose Killer oder schießwütige „Hobbyjäger“ deshalb völlig absurd. Das ändert nur nichts. Denn je sichtbarer viele anpassungsfähige Wildtiere in die Städte drängen (wo es weniger Verfolgung gibt und oft auch mehr Futter), desto mehr fühlen sich die Stadtbewohner auch für diese Tiere mitverantwortlich. Die Deutungshoheit über den Umgang mit Fuchs, Reh oder Wildschwein wollen sie nicht mehr allein den Jägern überlassen. Das hat sogar eine rechtliche Grundlage. Wildtiere gelten als res nullius, sie gehören niemandem. Erst wenn sie gesetzeskonform erlegt wurden, gehen sie in den Besitz des Jägers oder der Jägerin über.

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