Watches and Wonders

"Perpetual 1908", die neue Rolex-Linie

Das Kaliber 7140 ist überraschenderweise durch einen Saphirglasboden zu sehen.
Das Kaliber 7140 ist überraschenderweise durch einen Saphirglasboden zu sehen.(c) Soumis à copyright / Protected by Copyright
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Auf der Uhrenmesse Watches and Wonders in Genf überraschte Rolex zuletzt mit einer neuen Modelllinie.

Es kommt nicht oft vor, dass Rolex eine neue Uhrenlinie vorstellt; umso größer ist die Aufmerksamkeit, die die bekannteste Uhrenmarke der Welt mit einem solchen Schritt auf sich zieht. Zuletzt war dies 2015 der Fall, als das neue Einstiegsmodell „Oyster Perpetual 39“ – ab 2020 zur „Oyster Perpetual 41“ vergrößert – den Zugang zur begehrten Luxusmarke erleichtern sollte.

Mit seinem Namen „Perpetual 1908“ erinnert der diesjährige Neuzugang an die Ursprünge der Marke: 1908 ließ der gebürtige Oberfranke Hans Wilsdorf, der mit seinem Schwager 1905 in London das Uhrenexportgeschäft Wilsdorf & Davis gegründet hatte, den Markennamen „Rolex“ eintragen, der nach allem, was wir heute wissen, als wohlklingende, aber willkürliche Aneinanderreihung von Buchstaben entstanden war.

Der Namensbestandteil „Perpetual“ der neuen Modelllinie verweist auf den Automatikaufzug, den Rolex bereits 1931 zur Verbesserung der Alltagstauglichkeit seiner Uhren eingeführt hatte und der die Zeitmesser fortan (theoretisch) ewig am Laufen hielt. Eine Oyster Perpetual aus dem Jahr 1931 ist es denn auch, die der Neuheit als Designinspiration diente.

In Weißgold sieht die Neuheit noch  schlichter aus.
In Weißgold sieht die Neuheit noch schlichter aus.(c) Soumis à copyright / Protected by Copyright

Historisches Design

Die „Perpetual 1908“ ist also eine Automatikuhr, die mit ihrem Namen und ihrem Design vergangene Zeiten wiederaufleben lässt. Dementsprechend klassisch ist das 39 Millimeter große Gelb- oder Weißgoldmodell gestaltet: Es besitzt eine kleine Sekunde, eine zum Glas hin glatte und an der Flanke geriffelte Lünette, eine historische Zeigerform und ein ­elegantes Alligatorlederband mit Doppelfaltschließe. Beide Goldfarben können mit einem silberfarbenen oder schwarzen Zifferblatt ­kombiniert werden.

Ihre Energie erhält die „Perpetual 1908“ vom neuen Manufaktur-Automatikkaliber 7140, das wie alle Rolex-Werke der neuen Generation über die energieeffiziente Chronergy-Hemmung verfügt. Ein Chronometerzertifikat von der offiziellen Schweizer Prüfstelle COSC ist für Rolex ebenso selbstverständlich wie die hauseigene Zertifizierung zum Superlativ Chronometer, die einen durchschnittlichen täglichen Gang zwischen minus zwei und plus zwei Sekunden vorsieht. Dass die Gangreserve mit 66 Stunden vier Stunden unter der Leistung der anderen Rolex-Werke liegt, ist der flacheren Bauweise des ­Kalibers geschuldet, für das Rolex fünf Patente ­beantragt hat. Völlig überraschend ist die offenherzige Präsentation des neuen Uhrwerks durch einen Saphirglasboden. Damit gibt Rolex endlich den Forderungen seiner Fans nach, die hochwertige Manufakturmechanik sichtbar zu machen. Die Marke hat sich aus diesem Grund sogar für eine aufwendigere Optik mit Genfer Streifen und skelettiertem Goldrotor entschieden.

"Perpetual 1908", die neue Rolex-Linie in klassischem Design.
"Perpetual 1908", die neue Rolex-Linie in klassischem Design.(c) Soumis à copyright / Protected by Copyright

Mit den zahlreichen Neuerungen und Über­raschungen – neue Modelllinie, neues Uhrwerk, Glasboden und Verzierungen – schafft Rolex einen attraktiven Ersatz für die „Cellini“, die als einzige Rolex-Kollektion überhaupt beim ­Publikum schwächelte und nun zugunsten der ­Neuheit wegfällt. Es bleibt abzuwarten, ob die „Perpetual 1908“ im Fachhandel ähnlich schwer erhältlich sein wird wie die anderen Rolex-Modelle. Wer sein Glück versuchen will, muss für die Gelbgoldversion 21.600 Euro und für die Weißgoldvariante 22.900 Euro einplanen. 

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