Billie Jean King Cup

Mammutaufgabe für Österreichs Tennis-Damen

USA TODAY Sports via Reuters Con
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Gegen Coco Gauff und Co.: Österreichs Auswahl tritt im Land des Rekordsiegers an.

Für Österreichs Tennis-Frauen könnte die Aufgabe in der Billie-Jean-King-Cup-Qualifikationsrunde größer nicht sein. Die ÖTV-Auswahl muss ab Freitag in Delray Beach im Kampf um ein Ticket für das Finalturnier gegen Rekordsieger USA bestehen. Die Gastgeberinnen können mit Jessica Pegula (3.) und Coco Gauff (6.) auf zwei Top-Sechs-Spielerinnen der Weltrangliste bauen, die zusammen auch ein Weltklasse-Doppel bilden. Trotzdem hoffen die Österreicherinnen auf eine Überraschung.

"Wir sind natürlich komplette Underdogs. Aber der Billie Jean King Cup hat eigene Gesetze. Dort wachsen Spielerinnen, wenn sie für ihr eigenes Land spielen, immer wieder über sich hinaus", sagte ÖTV-Teamchefin Marion Maruska. Das war auch bei ihrem Team, das von Julia Grabher und Sinja Kraus angeführt wird, im vergangenen November beim überraschenden 3:2-Erfolg im Play-off über Lettland in Schwechat der Fall. Erst dadurch war das Highlight-Spiel in den USA möglich geworden.

"Wir sind natürlich krasser Außenseiter. Und auch wenn die Aufgabe extrem schwer ist, finde ich es toll, dass sich unsere Mädels mit solch einem coolen Länderspiel gegen die USA belohnen, denn das haben sie sich für den Sieg über Lettland verdient", verlautete ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer, der den Länderkampf ebenfalls vor Ort verfolgt. Das Stadion in Delray Beach fasst 4.000 Zuschauer, wer auf dem Hartplatz zum Einsatz kommt, steht von der Papierform her fest. Die Auslosung war allerdings erst am (heutigen) späten Donnerstagnachmittag angesetzt.

Rot-weiß-rotes Karrierehoch

Die 29-jährige Pegula wartet diese Saison noch auf ihren dritten Karriere-Titel, zeigte allerdings konstant starke Leistungen. Nach dem Australian-Open-Viertelfinale war in Doha erst im Finale Endstation, danach kam in Dubai, Miami und zuletzt Charleston im Halbfinale das Out. Die 19-jährige Gauff triumphierte Anfang des Jahres in Auckland zum dritten Mal bei einem WTA-Turnier, danach war das Halbfinale in Dubai das beste Abschneiden der Linz-Siegerin von 2019.

Von solchen Ergebnissen können Österreichs Akteurinnen nur träumen. Die 26-jährige Grabher zog zuletzt in Charleston aber immerhin erstmals in ein WTA-500-Achtelfinale ein und steht im Ranking als 78. so gut da wie nie zuvor. Das gilt auch für die 20-jährige Sinja Kraus, die nach ihrem Hauptfeld-Premierensieg in Bogota die Nummer 153 der Welt ist. Maruska hofft, dass die Beiden den Schwung mitnehmen können. "Sie sind wirklich in Topform." Im Aufgebot stehen auch noch Barbara Haas (27) sowie die Routiniers Tamira Paszek und Melanie Klaffner (jeweils 32).

Visionen und Sensationen

Bei den USA wurde die etatmäßige Nummer drei, Madison Keys, ohne Angabe von Gründen durch Sofia Kenin (WTA-134.) ersetzt, zudem sind Danielle Collins (39.) und Caty McNally (67.) im Kader. Vier US-Akteurinnen sind also besser klassiert als Österreichs Nummer eins. Auch das unterstreicht die Ausgangslage "David gegen Goliath". Im Head-to-Head liegen die Gastgeberinnen mit 7:2 klar voran, die jüngsten beiden Duelle konnte allerdings jeweils überraschend Österreich für sich entscheiden.

Beim 3:2-Erfolg in Charlotte im Jahr 2002 (1. Runde/Sand) war Maruska noch als aktive Spielerin dabei. "Es gibt immer eine Vision, die man hat, so wie wir damals in Charlotte. Das hat schon einmal gut funktioniert", sagte die Niederösterreicherin. 2004 (Viertelfinale/Sand) folgte am Fuße der Bergiselschanze in Innsbruck gar ein 4:1-Sieg. Nun werde man alles daran setzen, für den Favoriten zum dritten Mal in Folge zum Stolperstein zu werden, bekräftigte Maruska. Die Partien starten am Freitag um Mitternacht und am Samstag um 20.00 Uhr (live auf www.oetv.tv).

(APA)

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