Eine militärische Eskalation in Taiwan hätte Folgen für die Weltwirtschaft, sagt Baerbock bei ihrem Besuch in Peking. China wirft ausländischen Regierungen vor, Separatisten in Taiwan zu unterstützen.
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat China vor einem militärischen Konflikt mit Taiwan gewarnt. Dies wäre ein "Horrorszenario", sagte Baerbock am Freitag in Peking nach einem Treffen mit ihrem chinesischen Amtskollegen Qin Gang. "Eine Destabilisierung hätte Folgen für alle Länder, die Weltwirtschaft und auch für Deutschland", fügte sie hinzu. Eine Wiedervereinigung Chinas mit Taiwan mit Gewalt sei für Europa nicht akzeptabel, sagte Baerbock, die zugleich die Ein-China-Politik Deutschlands betonte. Ein Krieg würde "Schockwellen" senden und eine Weltwirtschaftskrise auch China und Deutschland treffen, sagte sie mit Hinweis auch auf die wirtschaftliche Bedeutung Taiwans etwa für die Chip-Industrie.
"Die zunehmenden Spannungen in der Taiwan-Straße beobachten wir mit großer Sorge", sagte Baerbock. Qin warf ausländischen Regierungen vor, Separatisten auf Taiwan zu unterstützen, das Teil Chinas sei. Die Regierung in Peking dulde keine Einmischung in innere Angelegenheiten. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und Teil der Volksrepublik.
Baerbock hatte bereits am Donnerstag betont, dass eine Eskalation zwischen China und Taiwan auch Deutschland angehe und auf die Auswirkungen für den Welthandel verwiesen. Sie reist nach ihren Gesprächen in Peking nach Südkorea und dann Japan weiter.
(APA/AFP/Reuters/dpa)