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In der OMV tobt wieder ein Machtkampf

Caio Kauffmann
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Der Präsident des OMV-Aufsichtsrats geht, der Vertrag von OMV-Chef Alfred Stern steht zur Verlängerung an. Im Konzern formieren sich also wieder einmal machtpolitische Interessen. Diskret, aber beinhart.

Es begab sich Anfang März. Da fand die Hauptversammlung der OMV-Kunststofftochter Borealis statt. Und dort kam es gewissermaßen zu einem Knalleffekt: Dem Vorstand rund um Borealis-Chef Thomas Gangl wurde die Entlastung verweigert. So etwas kommt nicht alle Tage vor, aber es kann passieren. Im Fall von Borealis waren Verzögerungen und Kostenüberschreitungen bei zwei Projekten in Texas und in Belgien der Grund. Wiewohl auch der Rückgang des operativen Gewinns seit 2021 wenig Anlass zu Freude gibt. Doch seit Mittwoch ist alles wieder im grünen Bereich: Der Vorstand hat angeforderte Informationen nachgereicht – und ist entlastet worden. Dennoch hat der Vorfall viel verbrannte Erde hinterlassen und recht deutlich gezeigt: In der OMV tobt (wieder einmal) ein unerbittlicher Machtkampf. Es brennt lichterloh.

Gut erkennbar wurde dieser Machtkampf aufgrund der Berichterstattung diverser Medien nach der Nichtentlastung des Borealis-Vorstandes. Sie alle hatten einen gleichlautenden „Spin“, der auf folgende These hinauslief: Es gebe so etwas wie Krieg zwischen OMV-Chef Alfred Stern und Borealis-Chef Gangl. Und Stern, der Aufsichtsratspräsident der Borealis ist, habe Gangl mit der Nichtentlastung beruflich schaden und letztlich Gangl als künftigen OMV-Chef verhindern wollen.

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