Trans-Hass

Biermarke wegen Werbung mit trans Influencerin boykottiert

Dylan Mulvaney war ursprünglich Musicaldarstellerin, jetzt ist sie Influencerin.
Dylan Mulvaney war ursprünglich Musicaldarstellerin, jetzt ist sie Influencerin. (c) 2023 Getty Images
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Ein Werbevideo der Trans-Aktivistin Dylan Mulvaney sorgt dafür, dass die Biermarke Bud Light in den USA boykottiert wird. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.

Während der Corona-Pandemie ging Dylan Mulvaney auf TikTok viral. Ursprünglich Musicaldarstellerin, ging sie während der Pandemie dazu über Kurzvideos zum Thema Musical und Theater zu posten. Bald folgten politische Inhalte, schließlich outete sich Mulvaney im März 2022 als trans und postete regelmäßig zu ihrer Transition. Bald war sie auch abseits der Social-Media-Plattform bekannt, und interviewte sogar US-Präsident Joe Biden.

Mit der zunehmenden Bekanntheit wurden auch Werbepartnerschaften mit bekannten Marken und Unternehmen mehr, unter anderem warb Mulvaney für Olay, Kate Spade, Nike oder die Biermarke Bud Light auf ihrem TikTok-Kanal.

Gerade Letzteres erhitzte viele Gemüter und löste eine Welle an Trans-Feindlichkeit und Hass aus, die sich beispielsweise in Kommentaren auf Mulvaneys Account zeigten. Kritiker riefen zu einem Boykott der bekannten Biermarke und der Mutterbrauerei Anheuser-Busch auf, posteten Videos beim Wegwerfen oder Vernichten von Bierdosen. Unter anderem postete der Rockmusiker Kid Rock ein Video, in dem er mit einem Gewehr auf Bierdosen schoss, wie „CNN“ berichtete. 

Die Brauerei verteidigte die Entscheidung, mit Mulvaney zusammenzuarbeiten: „Von Zeit zu Zeit verschenken wir persönlich gestaltete Bierdosen für Fans und Markenbotschafter, wie in diesem Fall.“ 

Trans-Hass als Muster

Ähnliche Reaktion gab es bereits auf eine Werbekampagne für den Sportartikelhersteller Nike, oder eine Zusammenarbeit mit der Marke Olay. Unter dem Motto „get woke go broke“ (auf Deutsch in etwa „Wer politisch korrekt sein will, wird pleitegehen“) rufen konservative Stimmen auf Social Media immer wieder dazu auf, Marken, die auf inklusive Werbekampagnen setzen, zu boykottieren. 

Alissa Heinerscheid, stellvertretende Marketingleiterin bei Bud Light gab in einem kürzlich gegebenen Interview an, genau das Gegenteil sei das Ziel. „Wenn wir es nicht schaffen, eine jüngere Zielgruppe anzusprechen, wird es keine Zukunft für Bud Light geben, unsere Zahlen gehen schon länger zurück“, erklärte sie, allerdings vor dem Vorfall.

Heinerscheid wurde schließlich selbst zum Ziel von Hass in den sozialen Medien. Wie zuvor Mulvaneys Wohnadresse, wurden auch ihre persönlichen Kontaktinformationen veröffentlicht.

„trans joy“ gegen den Hass

Mulvaney, die immerhin fast elf Millionen Follower auf TikTok hat, sprach zuletzt in einem Interview davon, Hass und Kritik mit „trans joy“, also Freude daran trans zu sein, entgegnen zu wollen. Auf viele positive Nachrichten von Fans und Followern entgegnete sie auf TikTok: „Danke für eure Unterstützung, ich fühle mich nicht alleine.“ 

(chrima)

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