Politikwissenschaft

Gefühlsexzess als Polit-Strategie

Auch aggressive Weiblichkeit wie bei Giorgia Meloni kann Kennzeichen eines maskulinistischen Führungsstils sein.
Auch aggressive Weiblichkeit wie bei Giorgia Meloni kann Kennzeichen eines maskulinistischen Führungsstils sein. REUTERS
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Neu-rechte Bewegungen beschwören eine Krise der Männlichkeit und provozieren damit Angst, Scham und Zorn. Das verschafft ihnen Zuspruch von vielen Seiten.

Weiße Männer seien Memmen geworden, verweichlicht, identitätsgestört. Und sie könnten „unsere“ Frauen nicht mehr schützen. Schuld daran? Der Feminismus. In diesem rassistisch-sexistischen Gemenge treffen sich „Anti-Gender-Aktivisten und -Aktivistinnen“ und autoritäre Rechte wie die AfD in Deutschland, die Fratelli d'Italia, die Fidesz in Ungarn, die PiS in Polen oder die rechtsextreme Identitäre Bewegung.

Dem willfährigen Schulterschluss von autoritären Bewegungen in Österreich und Deutschland mit geschlechterpolitischen und männlichen Anrufungen widmen sich die Politikwissenschaftlerin Birgit Sauer von der Uni Wien und der Soziologe Otto Penz in ihrem diese Woche im Campus-Verlag erschienenen Buch „Konjunktur der Männlichkeit“. Denn die autoritäre europäische Rechte sieht – mehr noch als den Islam – den Individualismus der westlichen Moderne und damit den Kampf um Emanzipation als größte Bedrohung.

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