Indien ist nun das bevölkerungsreichste Land der Welt. Nach den USA, China und der EU wird es die vierte globale Wirtschaftsmacht werden.
„Entwickelt in Kalifornien, hergestellt in China“. Dieser Satz stand jahrelang auf der Rückseite von Apples iPhones und damit synonym für die globale Arbeitsaufteilung. Auch wenn Produkte im Westen entwickelt wurden, wanderte die Fertigung vielfach ins Reich der Mitte. Doch aufgrund der geopolitischen Spannungen wollen westliche Firmen unabhängiger von Peking werden. Neue Investitionen fänden inzwischen vornehmlich in anderen Ländern Asiens statt, sagte Harvard-Ökonom Kenneth Rogoff unlängst im Gespräch mit der „Presse“.
Ein wichtiger Profiteur dieser Entwicklung ist Indien. Das Land bietet viele Voraussetzungen dafür, das „neue China“ zu werden. Bei der Bevölkerungszahl wurde das laut Berechnungen der UNO an diesem Freitag auch bereits geschafft. Wirtschaftlich gilt der Subkontinent jedoch nach wie vor als schlafender Riese. Das könnte sich nun ändern, so die Erwartungshaltung vieler Ökonomen, wie auch das Eingangsbeispiel Apple zeigt. Der Konzern stellt inzwischen bereits fast jedes zehnte iPhone in Indien her, Tendenz stark steigend.