Die deutsche Außenministerin und ihr Kollege Qin Gang liefern sich Schlagabtausch über den Taiwan-Konflikt. Peking sagt zu, keine Waffen an Russland liefern zu wollen.
„Was China am wenigsten braucht, sind Lehrmeister aus dem Westen.“ Außenminister Qin Gang hob zwar die Beziehungen zum wichtigsten Handelspartner in der EU hervor, konterte aber zugleich der Kritik der deutschen Außenministerin, Annalena Baerbock, der „Anti-China-Ministerin“, wie sie chinesische Medien im Vorfeld ihres Besuchs bezeichneten. Die Grüne gilt als Hardlinerin gegenüber China. Und ihre kritische Haltung stellte sie bei ihrem ersten Besuch in Peking unter Beweis.
Die 42-Jährige betonte die deutsche Ein-China-Politik, doch warnte sie vor den „Schockwellen“, die ein militärischer Konflikt mit Taiwan senden würde. Dieser hätte auch Folgen für die Weltwirtschaft, sagte sie, auf die Bedeutung der Inselrepublik für die Halbleiterindustrie anspielend. Eine gewaltvolle Wiedervereinigung wäre ein „Horrorszenario“ und für Europa „nicht akzeptabel“. Die Diplomatin lieferte so ein konträres Bild zu Emmanuel Macron.