Japan

Zwischenfall mit Rauchbombe bei Auftritt von Japans Regierungschef

Explosion heard near Japanese PM Kishida's outdoor speech, in Saikazaki, Wakayama Prefecture
Explosion heard near Japanese PM Kishida's outdoor speech, in Saikazaki, Wakayama PrefectureTWITTER @AK2364N via REUTERS
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Eine Explosion einer Rauchbombe sorgte beim öffentlichen Auftritt von Regierungschef Fumio Kishida für Aufregung. Er wurde unverletzt in Sicherheit gebracht. Ein Mann wurde von Sicherheitskräften überwältigt

Rund neun Monate nach dem tödlichen Anschlag auf Japans langjährigen Ministerpräsidenten Shinzo Abe hat am Samstag eine Explosion bei einem öffentlichen Auftritt von Regierungschef Fumio Kishida für Aufregung gesorgt. Kishida sei unverletzt in Sicherheit gebracht worden, berichtete der japanische Fernsehsender NHK am Samstag aus der Präfektur Wakayama. Kurz vor dem geplanten Beginn der Rede explodierte die Rauchbombe mit lautem Knall. Ein Mann wurde überwältigt.

Die Nachrichtenagentur Kyodo meldete unter Berufung auf Polizeiermittler, ein 24-jähriger Verdächtiger sei festgenommen worden. Zu den Hintergründen war zunächst nichts bekannt. Auf Bildern von NHK war zu sehen, wie Polizisten offenbar einen Mann zu Boden rangen und ihn abführten. Menschen flohen von der Veranstaltung in dem Fischereihafen Saikazaki, rund 65 Kilometer südwestlich von Osaka. Nach Aufnahmen von NHK handelte es sich bei dem Gegenstand, der geworfen wurde, um einen Metallzylinder.

Kishida auf Wahlkampftour

Ministerpräsident Kishida ist derzeit auf Wahlkampftour. Am 23. April stehen in einigen Regionen des Landes Nachwahlen für das Unterhaus an. Kishida erklärte in einem vom Sender NHK verbreiteten Video bei einem anschließenden Auftritt an einem anderen Ort, die Polizei ermittle zu den Hintergründen der lauten Explosion. Er bedauere, dass so viele Sorgen ausgelöst worden seien. "Wir stehen mitten in einer wichtigen Wahl für unser Land. Wir müssen zusammen weitermachen."

Anfang Juli 2022 war Ex-Ministerpräsident Abe bei einer Wahlkampfveranstaltung niedergeschossen worden und kurz darauf seinen Verletzungen erlegen. Die Tat hatte in Japan - ein Land, in dem sowohl Waffenkriminalität als auch politische Gewalt bisher äußerst selten waren - für Fassungslosigkeit gesorgt und eine Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von Politikern ausgelöst.

Am Sonntag treffen sich die Außenminister der G7-Staaten in dem japanischen Ferienort Kariuzawa. Das Außenministerium in Tokio teilte mit, es gebe keine Veränderungen bei den Sicherheitsvorkehrungen für dieses Treffen. Im Mai findet in Hiroshima ein G7-Gipfel statt.

(APA/dpa/Reuters)

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