Opernkritik

"Holländer" an der Volksoper: Weniger Schauergefühl

Barbara Pálffy/Volksoper Wien
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Aron Stiehls Inszenierung von Richard Wagners „Der fliegende Holländer“ wurde an der Volksoper wieder aufgenommen.

Gestapelte Kisten statt gehisster Segel, verschiebbare Wände und Gemälde statt freiem Blick aufs Meer: Im Bühnenbild von Frank Philipp Schlößmann herrscht klaustrophobische Stimmung anstatt Meeresatmosphäre. Nur im Hintergrund sind Wellen zu sehen – und auf den zahlreichen Gemälden, die Senta anhimmelt. Das Schiff des verfluchten Holländers dürfte im Publikumsbereich ankern, sang doch der Chor das „Steuermann, lass die Wacht“ frontal den Zuschauern entgegen, während die Geisterstimmen vom Tonband kamen.

Nicht nur hier, sondern generell setzte Dirigent Ben Glassberg, der an der Volksoper auch schon „Deutsches Requiem“ leitete und im Mai der Premierenproduktion „Die lustigen Weiber von Windsor“ vorstehen wird, in dieser pausenlosen Fassung oft auf Wuchtiges. Manchmal – wie gleich zu Beginn der Ouvertüre – auch zu sehr. Interessanter war, wie er sentimentale Passagen gestaltete, dies tat er mit viel Gefühl. Und gerade jene kurze Stelle, die vom Tonband kam, wirkte im positiven Sinne weniger orkanhaft als bei der Premiere. Dass das Klangbild generell manchmal ein anderes war als gewohnt – teils blech- und percussionslastiger-, ist einer anderen Instrumentalbesetzung im Graben geschuldet.

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