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Ordens-Verleihung: Angela Merkel auf einer Ebene mit Kohl und Adenauer

(c) IMAGO/Bernd Elmenthaler (IMAGO/Bernd Elmenthaler)
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Die Altkanzlerin erhält als dritte Regierungschefin den höchstmöglichen Orden. Aus der CDU kommen kritische Stimmen.

Konrad Adenauer hatte sie bei den Tagen im Amt überholt, auf Helmut Kohl fehlten ihr nur ein paar. Am Montagabend darf sich Angela Merkel in einer weiteren Skala neben den zwei geschichtsträchtigen deutschen Kanzlern einreihen: Die 68-Jährige bekommt im Berliner Schloss Bellevue das „Großkreuz in besonderer Ausführung“ verliehen.

Der Verdienstorden ist der höchste, der in Deutschland an Regierungschefs vergeben werden kann. Merkel ist nach Adenauer und Kohl (alle CDU) erst die Dritte, die ihn bekommt. Ludwig Erhard, Kurt Georg Kiesinger (beide CDU), Willy Brandt und Gerhard Schröder (beide SPD) musste sich mit einer Stufe darunter begnügen. Helmut Schmidt (SPD) lehnte ganz ab, er fühlte sich der hanseatischen Tradition verpflichtet, keine Orden anzunehmen.

„Eklatante Fehler“

Die Entscheidung, Merkel über den Orden auf eine Ebene mit Adenauer und Kohl zu stellen, traf Frank-Walter Steinmeier, der deutsche Bundespräsident (SPD). Seine politische Karriere ist mit jener der Altkanzlerin verknüpft, er diente ihr in zwei Kabinetten als Außenminister.
Merkel habe den europäischen Kontinent in mehreren, schweren Krisen zusammengehalten, begründete Steinmeier die Verleihung. Zudem betonte der Präsident Merkels Pionierrolle als erste Frau und Ostdeutsche im Kanzleramt.

Während Grüne und SPD die 68-Jährige lobten, übten FDP und Linke Kritik. Auch aus der eigenen Partei kamen kritische Stimmen: CDU-Parteivize Carl Linnemann warf der Altkanzlerin an ihrem Ehrentag „eklatante Fehler“ in der Energie- und Flüchtlingspolitik vor.
Zum Festakt lud Merkel den deutschen Kanzler, die EU-Kommissionspräsidentin, Familie und politische Weggefährten. Von der amtierenden CDU-Parteispitze stand niemand auf der Gästeliste.

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