Mode zum Kochen

Von Schürzen und Genderfragen

Was Kochmode für Frauen mit Geschlechterrollen zu tun hat und warum Arbeitskleidung auch auf Laufstegen attraktiv ist.

Zu weit, zu lang, zu unförmig. Die Einheitsgrößen der Kochuniformen passen nicht zu Frauenkörpern: Das stellte Maxine Thompson, Köchin und Designerin fest, also entwarf sie ihre eigenen Kochhosen und gründete 2016 das Label Polka Pants. Aber warum kam man in der Branche nicht schon früher darauf? „Das ist ein allgemeines Problem in männerdominierten Berufen. Ich glaube, dass die Unisex-Form auch wirtschaftliche Gründe hat“, sagt die Designerin heute. Parvin Razavi, Küchenchefin im &flora, bestätigt: „Vor zehn Jahren kochte ich in einer schweren Männerjacke, Größe XS. Ja, es ist natürlich eine Kostenfrage.

Jetzt setze ich bewusst auf Style und leichteres Material.“ Während Kochjacken für Frauen maßgeschneidert wurden, änderte sich bei Hosen lang nichts, sie blieben eine stillose Stolperfalle. Das klassische Design der Polka-Pants-Hose hat dafür eine konische Passform, angelehnt an die Arbeitskleidung für Frauen in den Vierzigerjahren – schlicht, robust, funktional, elastisch, mit hoher Taille für einen stabilen Sitz. Mit ihrer Idee schließt die kreative Köchin eine Lücke und bekommt Zuspruch, etwa von den Küchenchefinnen Esther Choi und Olia Hercules.

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