Kärnten

Windisch-Kaserne wird in "Georg Goess-Kaserne" umbenannt

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP)
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP)APA/GEORG HOCHMUTH
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Bisher trug die Kaserne in Kärnten den Namen eines ehemaligen Wehrmachtobersts. Überlegt wurde auch eine Benennung nach dem Fluss Glan oder Oberst Walther Schaumann.

Die Windisch-Kaserne in Kärnten bekommt einen neuen Namen und wird künftig "Georg Goess-Kaserne" heißen. Damit folgt Verteidigungsministerin Claudia Tanner (ÖVP) dem Vorschlag der Militärhistorischen Denkmalkommission, gab das Ressort am Dienstag bekannt. Bisher trug die Kaserne den Namen des ehemaligen Wehrmachtobersts Alois Windisch.

Windisch war Generalmajor in der Deutschen Wehrmacht und am Balkan in Kriegsverbrechen verwickelt. Dieter Binder, Vorsitzender der Denkmalkommission, sprach laut einem Bericht des Ö1-Radios vom Dienstag von "massiv unterlegten Vorwürfen" gegen Windisch. Die Benennung der Kaserne nach dem in Ex-Jugoslawien verurteilten Kriegsverbrecher sei der damaligen Zeit zuzuschreiben, als das Bundesheer von Männern geprägt war, die selbst noch in der Wehrmacht gedient hatten.

Bereits im Oktober 2022 wurde im Nationalrat eine von der SPÖ initiierte - und von ÖVP, Grünen und Neos mitgetragene - Entschließung verabschiedet, die eine Umbenennung auf Vorschlag der Militärhistorischen Denkmalkommission vorschlug. Auch Tanner verwies am Dienstag auf diesen Nationalratsbeschluss - in Folge dessen habe sie die Denkmalkommission beauftragt, sich mit der Umbenennung zu beschäftigen.

Auch Glan und Oberst Schaumann unter Namensideen

"Die Kommission arbeitete insgesamt drei Vorschläge aus: Neben Oberst Georg Goess waren Oberst Walther Schaumann, ein angesehener Offizier des Bundesheeres der Zweiten Republik und unter anderem in Kommandantenfunktion in Kärnten tätig, sowie die Glan-Kaserne, eine Benennung nach der geografischen Lage der Kaserne, unter den Vorschlägen. Unter Einbindung der Landesregierung Kärnten sowie der Landeshauptstadt Klagenfurt, fiel die Entscheidung letztlich auf den Namen Goess", so Tanner. In der Vergangenheit hatte es auch Vorschläge seitens der Grünen gegeben, die Kaserne nach dem Wehrmachtsdeserteur Richard Wadani zu benennen.

Der 2015 verstorbene neue Namensgeber Goess war laut Verteidigungsressort in der Zweiten Republik als Kommandant des Jägerregiments 7 und darüber hinaus Kommandant der 7. Jägerbrigade für den Mobilmachungsfall eingesetzt. "Oberst Goess war in der Truppe als vorbildhafter und umsichtiger Offizier bekannt und hat viele Kameraden geprägt. Bis heute und über seinen Tod hinaus (...) genießt er hohes Ansehen in der Truppe", so das Ressort.

Tanner bedankte sich bei der Denkmalkommission für die "hervorragende Arbeit". Mit Goess habe man einen Namensgeber gewählt, "der militärhistorisch und prägend für die Soldaten in Kärnten gewesen ist und das bis zum heutigen Tag. Ich freue mich, dass wir nun einen Konsens gefunden haben und damit einen Schlussstrich unter die Diskussionen um die Benennung der Klagenfurter-Kaserne ziehen konnten", so die Ministerin.

(APA)

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