Automarkt

Autoabsatz in der EU erholt sich kräftig

APA/AFP/THOMAS KIENZLE
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Im März wuchs die Zahl der neu zugelassenen Privatfahrzeuge gegenüber dem schwachen Vorjahreszeitraum um fast 29 Prozent. Vor Corona brummte das Geschäft allerdings wesentlich stärker.

Die Neuwagenverkäufe in der EU steigen mit dem Abflauen von Lieferkettenproblemen weiter. Im März wuchs die Zahl der neu zugelassenen Privatfahrzeuge gegenüber dem schwachen Vorjahreszeitraum um 28,8 Prozent auf fast 1,088 Millionen, wie der europäische Branchenverband ACEA am Mittwoch mitteilte. Daraus ergibt sich für das erste Quartal 2023 ein Plus von 17,9 Prozent auf fast 2,7 Millionen Fahrzeuge. Vor einem Jahr hatte die Halbleiterknappheit den Autoabsatz stark gebremst.

In Österreich sprangen die Autoverkäufe heuer noch deutlicher an. Im gesamten ersten Quartal war es mit 63.052, ein Plus von 20,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im März legten die Neuzulassungen gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr um 27,4 Prozent auf 26.307 zu und lagen damit leicht unter dem EU-Schnitt.

Vorkrisenniveau noch nicht erreicht

Vor Corona brummte das Geschäft allerdings wesentlich stärker. Im Vergleich zu März 2019, also bevor die Pandemie zu massiven Absatzrückgängen führte, ergibt sich heuer in dem Berichtsmonat ein EU-weiter Rückgang um 14 Prozent, in Österreich um 17 Prozent, wie das Beratungsunternehmen EY am Mittwoch hervorstrich. In 21 der 27 EU-Mitgliedsländern lag der Absatz den Angaben zufolge heuer im März unter dem Niveau von März 2019.

"Die Verbesserung der bisher angespannten Lieferkettensituation kurbelt die Produktion an, dadurch können die angestauten Bestellungen abgearbeitet werden", erklärte Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY. "Engpässe gibt es im Moment noch vor allem bei Vorprodukten und Halbleitern, insgesamt ist die Verfügbarkeit aber besser als im Vorjahr und wird sich in den kommenden Monaten weiter entspannen", so seine Einschätzung. "Noch liegt der Markt aber unter Vor-Corona-Niveau, trotz des starken Wachstums."

Dank des beachtlichen Auftragspolsters und aufgrund eines enormen Nachholbedarfs nach mehreren Krisenjahren rechnet Preiss mit weiteren Wachstumsimpulsen für den Neuwagenmarkt im weiteren Jahresverlauf: "Während der Pandemie, also von 2020 bis 2022, wurden rund neun Millionen Neuwagen weniger verkauft als vor der Pandemie. Die angestaute Nachfrage aus dieser Zeit wird in den kommenden Jahren zusätzlich den Markt ankurbeln."

Branche kämpft weiterhin mit Lieferproblemen

Einem stärkeren Wachstum auf dem Neuwagenmarkt stünden allerdings zum einen die nach wie vor eingeschränkte Liefersituation entgegen und zum anderen die schwache Konjunkturentwicklung, hohe Neuwagenpreise sowie Risiken wie der Krieg in der Ukraine und die Spannungen zwischen den USA und China.

Die höchsten Zuwächse bei den Neuzulassungen unter den vier großen EU-Märkten verzeichnete heuer zwischen Jänner und März laut Branchenverband ACEA Spanien (plus 44,5 Prozent), gefolgt von Italien (plus 26,2 Prozent), Frankreich (plus 15,2 Prozent) und Deutschland (plus 6,5 Prozent).

EU-weit machten Benziner mit 37,4 Prozent im ersten Quartal 2023 weiterhin den größten Teil der neu zugelassenen Wagen aus. Auf dem zweiten Platz rangierten mittlerweile Hybrid-Elektrofahrzeuge, die gut ein Viertel aller Wagen (25,2 Prozent) ausmachten. Neue Dieselautos stellten 15 Prozent, batterieelektrische Fahrzeuge 12,1 Prozent und Plug-in-Hybridfahrzeuge 7,1 Prozent.

Hierzulande führten mit 21.961 Neuzulassungen ebenfalls die Benziner (plus 7,7 Prozent). Mit deutlichem Abstand dahinter folgten aber Dieselautos mit 12.780 verkauften Neuwagen (plus 7,8 Prozent) vor Hybrid-Elektrofahrzeugen mit 12.682 (plus 30,7 Prozent), batterieelektrischen Fahrzeugen mit 11.235 (plus 56,8 Prozent) sowie Plug-in-Hybridfahrzeugen mit 4392 (plus 37 Prozent).

(APA)

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