Analyse

Wie Lukaschenko mit seinem Donezker Gast Kiew provoziert

(c) IMAGO/ITAR-TASS (IMAGO/DPR Head Press Office)
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Das Treffen zwischen dem belarussischen Machthaber und dem Donezker Separatistenchef Denis Puschilin belastet die Beziehung zwischen der Ukraine und Belarus. Doch ganz brechen will man nicht.

Kiew/Minsk/Wien. Alexander Lukaschenko und Denis Puschilin, der Anführer der von Moskau illegal annektierten Donezker Volksrepublik, kennen einander schon mehrere Jahre. Die Minsker Friedensverhandlungen, die in den Jahren nach 2014 im Beisein internationaler Vermittler den Krieg im Donbass beenden sollten, führten Puschilin mehrfach in die belarussische Hauptstadt. Als Unterhändler der Donezker Separatisten tat er alles in seiner Macht Stehende, um eine friedliche Lösung hinauszuzögern – bis Wladimir Putin im Vorjahr den großen Krieg entfachte und der Minsker Gesprächsreigen jäh abbrach.

Diese Woche fuhr Puschilin in anderer Angelegenheit nach Belarus. Die von Langzeitherrscher Lukaschenko regierte Republik soll dem kriegszerstörten Territorium unter die Arme greifen. Lukaschenko empfing Puschilin diesmal hochoffiziell und höchstpersönlich in seinen pompösen Gemächern. „Du kennst ja Belarus schon recht gut“, sagte Lukaschenko onkelhaft zu seinem Gast, der die Militäruniform ausnahmsweise gegen einen dunkelblauen Anzug getauscht und wie ein braver Schulbub auf einem cremefarbenen Diwan im Oligarchen-Barock Platz genommen hatte.

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