Wiener Staatsoper

Einfach schön: Tenor Beczała, einmal noch als Werther

Der polnische Meistertenor beeindruckte in der Staatsoper auch mit Liedern von Tschaikowsky.

Piotr Beczała setzte bei seinem Solistenkonzert den Schwerpunkt auf Massenets „Werther“. So schön das ist: Der Grund dafür macht Opernfreunde etwas wehmütig. Denn mit dem Querschnitt durch die Partie des Werther nimmt Beczała Abschied von dieser Rolle. Das hat er zumindest in einem Interview mit der Wiener Staatsoper angekündigt.

Doch der Abend begann mit Tschaikowsky. Zuerst das Arioso des Lenski aus „Eugen Onegin“, danach sieben Lieder aus unterschiedlichen Zyklen. Beczała wusste die Lieder so eindrucksvoll zu gestalten, dass sie gleich intensiv wie Lenskis Arioso klangen. „Wenn etwas unverschämt schön klingt, ist es Tschaikowsky“, sagte der berühmte Wiener Musikwissenschaftler Manfred Angerer einmal. Das passt punktgenau, könnte aber noch um den Nachsatz „oder es singt Piotr Beczała“ erweitert werden. Mit bronzefarbiger Mittellage, richtig dosierter vokaler Attacke und strahlenden Höhen überzeugte er das Publikum. Mit der Arie des Jontek aus Moniuszkos Oper „Halka“, die Beczała mit Verbitterung und Wut über Halkas Tragik dramatisch intensiv gestaltete, ging es in die Pause.

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