Quergeschrieben

Die Trennung von Asyl und Migration ist nicht so einfach

Abschiebung nach Indien: Die Härte gegenüber der integrierten Familie soll abschrecken, verstärkt aber nur den Fachkräftemangel.

Dem Gasthaus in Haslach an der Mühl fehlt jetzt eine Küchenhilfe. Die 40-jährige Emilia hatte bis vor Kurzem den Job gemacht; doch vergangene Woche wurde sie mit ihren beiden Kindern nach Indien abgeschoben. Die Familie ist christlich und somit in dem mehrheitlich hinduistischen Land eine Minderheit. Ihr Asylantrag war rechtskräftig negativ entschieden worden, für ein humanitäres Bleiberecht hatte die Familie noch nicht lang genug im Land gelebt. Rund tausend Unterschriften aus der oberösterreichischen Gemeinde, die sich für die drei einsetzten, hatten nichts gebracht.

Die Gerichte haben entschieden, der Rechtsstaat hat gehandelt. Für die einen ist der Fall also klar: „Es braucht eine Trennung zwischen Asyl und Migration“, erklärte Kanzler Nehammer kürzlich bei einem Pressegespräch. Es sei „nicht klug, irregulär nach Europa zu gehen und einen Asylantrag zu stellen, wenn man bei uns arbeiten will“. Und das wollte die Familie sichtlich. Die 21-jährige Tochter absolvierte gerade eine Lehre zur Altenpflegerin und war somit, ebenso wie die Mutter in der Gastronomie, in einem Berufsfeld tätig, in dem Fachkräfte gesucht werden. Der 15-jährige Sohn ging zur Schule.

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