Landwirtschaftsminister Berlakovich verlangt Aktionen auf europäischer Ebene gegen die Auswirkungen des Dioxin-Skandals. Der Schweinemarkt sei aktuell in der Krise.
Die EU-Landwirtschaftsminister beraten heute in Brüssel über Konsequenzen aus dem Dioxin-Skandal. Die deutsche Ressortchefin Ilse Aigner (CSU) will ihre 26 Amtskollegen über die Lage in Deutschland informieren und ihren Dioxin-Aktionsplan vorstellen. Aigner erklärte vor der Sitzung, darüber hinaus müsste die EU aber "ergänzende" Maßnahmen zur Bekämpfung des Lebensmittelskandals ergreifen.
Wichtig sei ein Dioxin-Monitoring, so die deutsche Agrarministerin. Um die Landwirte wegen des Preisverfalls für Schweinefleisch zu unterstützen, will Aigner die private Lagerhaltung einführen. Dies bedeutet, dass die Bauern Unterstützung für die Lagehaltung bekommen, bis die Preise wieder auf ein höheres Niveau steigen. "Die Preise sind derzeit abgestürzt", sagte die Minister.
Schweinemarkt in der Krise
Österreichs Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich hat Aktionen auf europäischer Ebene gegen die Auswirkungen des Dioxin-Skandals verlangt. "Der Schweinemarkt ist aktuell in der Krise, daher sind rasch Stabilisierungsmaßnahmen notwendig. Ich plädiere dafür, dass die EU-Kommission rasch Signale setzt und dem Konsumenten Vertrauen signalisiert", sagte Berlakovich vor Beginn des EU-Agrarrats.
Österreich habe bereits ein Sofortprogramm für die Schweinebauern aufstellt. "Bei uns ist alles korrekt verlaufen, die Kontrollen funktionieren. Trotzdem kommen die Schweinebauern gewaltig unter Druck", vor allem wegen der Lage in Deutschland. Deshalb müsste es EU-Entlastungsmaßnahmen geben wie die private Lagerhaltung.
Was die Kontrollen betrifft, müssten die natürlich national gemacht werden. "Es ist notwendig, dass die künftige europäische Lebensmittelpolitik dem Verbraucher hohe Qualität und hohe Sicherheit garantiert". Dafür müssten auch Standards auf europäischer Ebene vereinheitlicht werden.
(APA)