SPÖ

Vier rote Altkanzler für Rendi-Wagner

VERANSTALTUNG SPOe 'EIN LAND. EINE GEMEINSAME ZUKUNFT' - AKTUELLES: KLIMA/KERN/RENDI-WAGNER/VRANITZKY/GUSENBAUER
VERANSTALTUNG SPOe 'EIN LAND. EINE GEMEINSAME ZUKUNFT' - AKTUELLES: KLIMA/KERN/RENDI-WAGNER/VRANITZKY/GUSENBAUERAPA/TOBIAS STEINMAURER
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Alle noch lebenden roten Ex-Regierungschefs werben für die Vorsitzende – abgesehen von ihrem größten Förderer.

Es ist im SPÖ-Führungskampf zur Mode geworden, prominente Unterstützer um sich zu scharen: Pamela Rendi-Wagner etwa präsentierte Wiener Spitzenfunktionäre und Altbürgermeister Michael Häupl als Helfer, Hans Peter Doskozil bekam Schützenhilfe von bekannten SPÖ-Abgeordneten wie Max Lercher und dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger, Andreas Babler indes von Ex-Finanzminister Ferdinand Lacina. Der scheidende Vorsitzende der sozialdemokratischen Gewerkschafter, Rainer Wimmer, hielt zuletzt bei der Bundesfrauenkonferenz seiner Organisation eine Brandrede für Rendi-Wagner und gegen „die Männer in unserer Partei, die uns hinunterziehen“ – verbreitet wurde das Video davon über den offiziellen Twitterkanal der SPÖ. Jetzt, wenige Tage vor Beginn der roten Mitgliederbefragung zur Klärung des Führungsstreits, legte die SPÖ-Chefin erneut nach.

In einem gemeinsamen Brief sprechen sich die früheren Bundeskanzler Franz Vranitzky, Viktor Klima, Alfred Gusenbauer und Werner Faymann für Rendi-Wagner an der Parteispitze aus, und zwar mit einer ordentlichen Portion Pathos: Österreich sei „aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs zu einem freien, wohlhabenden Land mit sozialer Stabilität gestaltet“ worden, und die SPÖ habe daran einen „entscheidenden Anteil“, beginnt das einseitige Schriftstück. Wenige Zeilen später heißt es dann, dass die Sozialdemokratie nun „geeint und auf Basis klarer politischer Programmatik Alternativen und Zukunftskonzepte für das Land“ anbieten müsse.

Und schließlich: „Als frühere Bundeskanzler und Parteivorsitzende trauen wir diese schwierige Aufgabe in einem äußerst komplexen politischen und wirtschaftlichen Umfeld der amtierenden SPÖ-Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner aus voller Überzeugung zu.“ Die Parteichefin „verkörpert“ laut den Briefschreibern die „Alternative zum Kurs (. . .) in Richtung Rechtsregierung“. Deshalb appellieren die vier Herren „an alle SPÖ-Mitglieder“, bei der am kommenden Montag startenden Mitgliederbefragung Rendi-Wagner zu wählen.

Christian Kern nicht dabei

Nicht dabei in der roten Riege früherer Regierungschefs für Rendi-Wagner ist ausgerechnet jener Mann, der sie in die Spitzenpolitik geholt hat: Altkanzler Christian Kern. Dieser machte Pamela Rendi-Wagner 2016, nachdem er Werner Faymann an der Partei- und Regierungsspitze abgelöst hatte, zur Gesundheitsministerin; nach seinem Abgang im Jahr 2018 war es schließlich Kern, der sich dafür eingesetzt hat, dass Rendi-Wagner seine Nachfolge antritt.

Eine Erklärung, warum er beim Altkanzlerbrief nicht dabei ist, wollte Kern nicht abgeben. Es gilt allerdings als sehr wahrscheinlich – Doskozil hat dies via „Presse“ bereits angedeutet –, dass Kern zeitnah als Unterstützer des burgenländischen Landeshauptmanns präsentiert wird.

(kk)

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