Einkaufszentrum „Wien Mitte The Mall“ begeht sein zehnjähriges Jubiläum.
Vor knapp zehn Jahren eröffnete auf der Landstraßer Hauptstraße mit „Wien Mitte The Mall“ eines der größten innerstädtischen Shoppingcenter Wiens: mit rund 60 Geschäften, 30.000 m2 Geschäftsflächen sowie 70.000 m2 Büroflächen. Anlässlich des Jubiläums beging das Betreiberunternehmen CC Real am vergangenen Donnerstag eine Feier am Standort. „Ein moderner Bürokomplex, ein Bahnhof mit direkter Anbindung zum Flughafen, ein Shoppingcenter und das alles vereint unter einem Dach“, sagt Roland Pinz, Managing Director bei CC Real.
Station Hauptzollamt, etwa 1905. Wo damals Dampfzüge oberirdisch einfuhren, ist heute kein Gleis mehr zu sehen. Das Gelände ist als "Wien Mitte" zwar immer noch ein Bahnhof, doch oberirdisch vor allem ein Einkaufszentrum - namens "The Mall". (c) MA 8 wien.gv.at Im November öffnete der Glasbeton-Bau erstmals seine Pforten für Reisende und Shoppende. Am Donnerstag sperrten auch die letzten der 50 Geschäfte auf. (c) Presse Digital/klepa Es sei ein "Kampf gegen alle" gewesen, das Projekt zu realisieren, ist der Bezirksvorsteher des dritten Wiener Gemeindebezirks (Landstraße), Erich Hohenberger (2. v. li.) stolz auf die endgültige Vollinbetriebnahme von "The Mall". Von den Planungen bis zur Inbetriebe war es tatsächlich ein Hin und Her, viele Umstrukturierungen waren nötig. (c) Presse Digital/klepa Auch nach rund fünf Monaten mit geringer Shopauswahl zog es zahlreiche Schaulustige zur Volleröffnung im 500 Millionen Euro teuren Bau. (c) Presse Digital/klepa Sonderrabbatte und Eröffnungsaktionen sorgen vor allem beim Sportartikelhändler Hervis und beim Elektronik-Riesen Mediamarkt für Andrang an den Kassen. (c) Presse Digital/klepa Zurück zur Jahrhunderwende des 19. und 20. Jahrhunderts. Ursprünglich sollte hier, wo seit 1803 der Wiener Hafen des Wiener Neustädter Kanals lag, der Südbahnhof (Gloggnitzer Bahnhof) errichtet werden. Geplant war ein Kopfbahnhof, realisiert wurde schließlich ein Verbindungsbahnhof zwischen Nord- und Südbahnhof. (c) Wikipedia 1899 wurde der Bahnhof gemeinsam mit der Wientallinie und der Wiener Verbindungsbahn eröffnet. Im Bild: Lageplan Bahnhofs Hauptzollamt. (c) Wikipedia/Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur-und Architekten-Vereins, Band 51.1899, Heft 23 Die Wiener Stadtbahn wurde 1925 elektrifiziert und sorgte für einen großen Passagierzuwachs am Bahnhof Hauptzollamt. (Im Bild fährt noch eine Dampflokomotive in die Stadtbahnstation ein.) (c) Wikipedia/Hans Peter Pawlik, Josef Otto Slezak: Wagners Werk für Wien - Gesamtkunstwerk Stadtbahn. Verlag Josef Otto Slezak, Wien 1999 Im Jahr 1957 wurde auf der Überdeckung des Bahnhofs das "AEZ" errichtet, eines der ersten Einkaufszentren Wiens. Dem Namensgeber der Station ging es aber an den Kragen: Das Hauptzollamt wurde rund um das Jahr 1960 abgerissen. Mit der Eröffnung der Schnellbahn im Jahr 1962 hieß die Station fortan "Landstraße". (c) MA 8 wien.gv.at Ab den frühen 90er-Jahren gab es zahlreiche Pläne für eine dichtere Bebauung des Areals in "Wien Mitte". Diesen Namen hat der Bahnhof 1975 bekommen, als auch internationale Zugverbindungen hier hielten. Die Stadtbahnstation behielt ihren Namen "Landstraße", so wie auch die U4- bzw. U3-Station heute noch heißt.Im Hintergrund das Justizzentrum, das 2003 eröffnet wurde. (c) FABRY Clemens Die Planungen zogen sich bis ins neue Jahrtausend. Bürgermeister Michael Häupl nannte das Areal "Ratzenstadl", was das Verhältnis der Wiener zum Bahnhof durchaus traf. (c) FABRY Clemens Richtig beliebt war der düstere Bau nicht. Pläne für einen Neubau wurden gewälzt. (c) FABRY Clemens Zunächst war der Bau von bis zu 97 Meter hohen Bürotürmen geplant, was aber eine Debatte um das Unesco-Welterbe-Prädikat der Innenstadt auslöste. (c) APA (B.A.I.) 2003 wurde das Projekt schließlich fallen gelassen und redimensioniert, nach mehreren Adaptierungen einigte man sich auf diesen Entwurf. (c) APA (beyer. co.at) Der Baustart erfolgte schließlich 2007. Realisiert wurde ein U-förmiger Gebäudekomplex mit einem 70-Meter-Hochhaus mit 17 Stockwerken und Parkdecks mit 500 Stellplätzen. (c) Clemens FABRY Errichter ist die "Wien Mitte Immobilien GmbH", die jeweils zur Hälfte im Eigentum der BAI ("Bauträger Austria Immobilien GmbH") und der Bank Austria steht. Die Bank Austria finanzierte das Vorhaben, das Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei rund 480 Millionen Euro. (c) Clemens Fabry Für die Benutzer der öffentlichen Verkehrsmittel brachte die Bauzeit unübersichtliche, dunkle Gänge und eine Nervenprobe. Das Areal wurde zur Dauerbaustelle mit Containern auf dem Vorplatz. (c) Clemens Fabry Das ist nun Geschichte: Im November 2012 wurde der Komplex, der Büros, Geschäfte und Gastronomieeinrichtungen beherbergt, schließlich eröffnet. Auch das neue Finanzzentrum Wien-Mitte ist eingezogen. Hier werden sieben Wiener Finanzämter am neuen Standort zentralisiert. (c) Presse Digital/klepa Hauptzollamt - Ratzenstadl - The Mall Als Kundenmagnet erweise sich der Branchenmix aus Premium-Gastronomie und Modemarken wie H&M, Hervis, New Yorker oder Deichmann. Zudem wurde The Mall im Vorjahr als erstes Einkaufszentrum Österreichs mit dem deutschen Nachhaltigkeitszertifikat DGNB in Platin ausgezeichnet, auch für Energie-Optimierungsmaßnahmen. Auch auf LED-Lampen hat man bereits vor einigen Jahren umgestellt.
Doch nicht immer herrschte eitle Wonne über das Shoppingcenter an der ehemaligen Station „Hauptzollamt“. Vor seiner Errichtung hielt so mancher Kritiker das Einzugsgebiet für die 30.000 m2 für zu klein. Anlässlich der Eröffnung sorgten damals Sonderrabbatte und Eröffnungsaktionen vor allem beim Sportartikelhändler Hervis und beim Elektronik-Riesen Mediamarkt für Andrang an den Kassen. Und nach rund fünf Monaten kamen letztendlich zahlreiche Schaulustige zur sogenannten Volleröffnung im 500 Millionen Euro teuren Bau. (red.)
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