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Im Schlafzimmer: Der Ort, an dem die Träume sind

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Einst empfing man im Schlafgemach Besucher, heute ist es der privateste Bereich der Wohnung. Wie man ihn als Ruhezone gestalten kann, und was zu beachten ist, sollen auch Home-Office und TV dort Platz finden.

Wie erholt man morgens aufwacht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein ganz wichtiger: Einrichtung und Ausstattung. Der Klassiker – Doppelbett sowie Abstellflächen für Leselampe, Bücher und Kleidung – wurde im Lauf der Zeit oft ergänzt, durch TV etwa und in der Pandemie durch ein Home-Office. Nicht immer zum Vorteil der Schlafqualität.

Aus den Augen, aus dem Sinn

„Für eine erholsame Nacht wird empfohlen, im Schlafzimmer Ablenkungen des Tages – einen Tisch mit Computer zum Arbeiten, Sportgeräte wie ein Laufrad oder Hobby-Utensilien wie eine Nähmaschine – fernzuhalten“, erklärt der Wiener Innenarchitekt Raphael Amon. „Wenn es aus Platzgründen nicht anders möglich ist, sollten diese optisch, etwa durch einen Paravent, getrennt sein“, empfiehlt der Experte. Auch ein Regal ist als Raumteiler möglich, und durch die Stellung der einzelnen Möbel kann man eigene kleine Zonen schaffen.

» „Das Schlafzimmer soll zur Ruhe bringen und die Regeneration einläuten."«

Sofia Vrecar, Inhaberin von Daunenspiel

„Das Schlafzimmer soll zur Ruhe bringen und die Regeneration einläuten“, ergänzt Sofia Vrecar, Inhaberin des Wiener Unternehmens Daunenspiel. „Wenn ich den Blick auf einen Arbeitstisch, einen TV oder sonstige Hobbys habe, ist das für das Ritual ,zu Bett gehen‘ deutlich ungünstig.“ Auch durch eine gezielte Farbauswahl lassen sich solche Zonen unterstützen. Zurückhaltende, helle Naturtöne oder dezente Grünnuancen sind besonders gut geeignet. Diese wirken auf unseren Geist beruhigend. „Voll im Trend sind auch Tapeten mit floralen oder geometrischen Mustern“, weiß Amon. Übertreiben sollte man es nicht, ähnlich wie bei den Accessoires.

Von Kunstfasern Abstand nehmen

Perfekterweise ist das Schlafzimmer der ruhigste Raum im Haushalt. Weder Straßenlärm noch summende Elektrogeräte gehören hierhin. Lärmbelästigungen lassen sich durch entsprechende dichte Fenster beziehungsweise Steckdosenleisten mit Schalterautomatik verhindern. Vrecar empfiehlt außerdem bei Stoffen sowie Vorhängen oder jeglichen Textilien von Kunstfasern Abstand zu nehmen und, wo es möglich ist, lieber von Naturfaser-Qualitäten zu profitieren – das gilt von Teppichen bis zu Bezügen und minimiert zudem die Staubbildung.

Baumwolle oder Leinen sind etwa atmungsaktiv. Letzteres kann überschüssige Luftfeuchtigkeit – als perfekt werden 60 Prozent gesehen – aufnehmen beziehungsweise fehlende an die Umgebung abgeben, und hat deswegen in der heißen Jahreszeit einen kühlenden Effekt, im Winter einen wärmenden. Zudem sind sie sehr formstabil und reißfest. „Top für Vorhänge, aber auch für Bettwäsche“, sagt Vrecar.

Bettgröße, Stauraum und Fußfreiheit

Die Quadratmeteranzahl, die einen Schlafraum zur „Schlafoase“ macht, hängt vor allem mit dem Schnitt des Zimmers zusammen sowie damit, welche Bettgröße und wie viele Staumöglichkeiten erwünscht sind. Für ein Doppelbett wäre eine Zimmergröße von mindestens 15 Quadratmetern optimal. Zum einfachen Aufstehen eignet sich darüber hinaus eine gewisse Fußfreiheit von etwa 70 Zentimetern seitlich des Betts. Dessen ideale Maße sollten wiederum rund 20 Zentimeter mehr als die Körperhöhe betragen, in der Körperbreite pro Person bei 90 Zentimetern und in der Höhe bei 35 Zentimetern liegen.

Welche Matratze ist die richtige?

„Damit sind nachts ausreichend Bewegungsfreiheit im Bett sowie Sauerstoff im Zimmer für zwei Personen verfügbar. Generell sollte man jedoch vor dem Schlafengehen stets einige Minuten durchlüften“, sagt Marvin Till vom Unternehmen Schlafteq. Dessen geprüfte Schlafberater unterstützen ihre Kunden mittels Liegesimulator, eine fundierte Entscheidung bezüglich der individuell geeignetsten Matratze zu treffen. Till rät dabei zu hoher Qualität.

Was Sie beachten sollten beim Einrichten von . . . Schlafräumen

„Sie sollten rund zehn Jahre halten. Einige Produkte können mittlerweile auch, etwa bei veränderten Körpergegebenheiten, jederzeit neu angepasst werden. Von fest zu weich, von dämpfend zu federnd“, erklärt Till. Grundsätzlich sollten leichte Menschen eher weichere Matratzen wählen, je höher das Körpergewicht, desto fester sollte die Schlafunterlage sein.Tipp 1

Zonen. Je mehr Möbel Platz finden müssen, desto genauer sollte geplant werden – um Zonen zu schaffen für Schlafen und alles, was sonst untergebracht werden soll, etwa für Arbeit und Hobby oder Stauraum. Der Schlafbereich sollte auf jeden Fall gemütlich und durch einen Paravent, Vorhang oder ein Regal optisch von einem Home-Office- oder Hobbybereich abgetrennt sein.

Tipp 2

Maße. Für ein klassisches Doppelbett samt Nachttischchen und Kleiderschrank ist eine Zimmergröße von 15 m2optimal. Zum einfachen Aufstehen eignet sich eine Fußfreiheit von 70 cm seitlich des Betts. Dessen ideale Maße sollten 20 Zentimeter länger als die Körperhöhe sein, in der Körperbreite pro Person bei 90 Zentimetern und in der Höhe bei 35 Zentimetern plus liegen.

Tipp 3

Material und Farbe. Vorhänge aus Leinen, Bettwäsche aus Baumwolle, Teppiche aus Hanf, Tagesdecken aus Wolle – oder auch andersrum, jedenfalls aus atmungsaktiven Materialien – werden empfohlen. Im Idealfall sind auch Putz, Wandfarben und Möbel aus Naturstoffen. Farblich sollte man im Schlafzimmer ganz danach gehen, was einem Entspannung und Ruhe vermittelt.

In der Nacht selbst sollte man generell versuchen, den Raum so angenehm dunkel wie möglich zu halten, Lichtreflexe vorbeifahrender Autos oder Gartenbeleuchtung auf jeden Fall zu vermeiden. Dimmbare Lampen sind ein guter Tipp, um beim etwaigen nächtlichen Gang aufs WC nicht zu stolpern, aber auch nicht geblendet und dadurch hellwach zu werden.

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