Quergeschrieben

Die Zahlenspielerei in den Ländern beherrscht die Bundespolitik

Neuwahl-Gespenst in Salzburg: Ab Sonntag werden zwei Fragen bedeutend sein: Wer mit wem in der Regierung und wann endlich? Sachpolitik bleibt abgemeldet.

Da und dort kann man folgende Zuschreibung für den Urnengang in Salzburg am Sonntag lesen: Die „spannendste Landtagswahl des Jahres 2023“. An den Spitzenleuten, um es trotz weiblicher Mehrheit geschlechtsneutral zu formulieren, kann es nicht liegen. In den diversen „Elefantenrunden“ (sic!) im TV zeigten sich die glorreichen Fünf weitgehend temperamentbefreit – in Abstufungen.

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Vielleicht liegt es an der finalen Zahlenspielerei. Diese begann bereits im September 2022 in Tirol. Dort setzte sich der damalige Neo-Spitzenkandidat und Kurzzeit-Landeshauptmann, Anton Mattle, „einen Dreier“ zum Wahlziel. Er erreichte es, weshalb der Verlust von zehn Prozent an Stimmen geradezu als überwältigender Sieg gefeiert wurde. Die Zahlenspielerei setzte sich in Niederösterreich mit schweren Verlusten für die ÖVP fort, obwohl die bis dahin überaus mächtige Landeshauptfrau, Johanna Mikl-Leitner, nur mehr „40 plus“, also jedenfalls einen „Vierer“, als Wahlziel ausgegeben hatte. In Kärnten wollte Langzeit-Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) ebenfalls unbedingt einen „Vierer vorn“. Beide Wahlresultate ergaben die kuriose Situation, dass die Zahlenfixierung bei gleich großen Verlusten in Tirol als Sieg der ÖVP, in Niederösterreich und Kärnten als krachende Niederlagen der Landeshauptmann-Parteien gesehen wurden.

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