Andreas Treichl, Aufsichtsratsvorsitzender der Erste Stiftung und Präsident des Europäischen Forums Alpbach, fordert von der EU geopolitische Eigenständigkeit ein.
Die Presse: Als Österreich im Dezember des Vorjahrs Rumäniens Beitritt zur Schengen-Zone blockierte, hatten Sie die Hoffnung, dass sich die Situation rasch entschärfen ließe. Danach sieht es nicht aus. Wird die Blockade bis zur Nationalratswahl 2024 bleiben?
Andreas Treichl: Mittlerweile glaube ich nicht mehr, dass sich das schnell regeln lässt. Österreich wird bis auf Weiteres seine Position beibehalten und die Zustimmung zu den Beitritten Rumäniens und Bulgariens mit einer Neuordnung des Schengen-Systems verknüpfen.