Schmuggelverdacht

Vermögen von russischem Gouverneurssohn in Italien beschlagnahmt

Artem Uss wird in den USA wegen Schmuggels von Militärtechnologie gesucht. Konfisziert wurden nun eine Villa bei Mailand und 160.000 Euro auf einem italienischen Bankkonto.

Die italienischen Behörden haben das Vermögen von Artem Uss, einem russischen Geschäftsmann, der in den USA wegen Schmuggels von Militärtechnologie gesucht wird, beschlagnahmt. Konfisziert wurden eine Villa bei Mailand und 160.000 Euro auf einem italienischen Bankkonto. Die Genehmigung für die Konfiszierung des Vermögens wurde von dem italienischen Finanzminister Giancarlo Giorgetti am Freitagabend unterzeichnet, berichteten italienische Medien.

Der im Oktober in Mailand festgenommene Uss war Ende März aus seiner Wohnung in Mailand, in der er unter Hausarrest stand, ausgebrochen und in seine Heimat geflüchtet. Einen Tag zuvor hatte ein Mailänder Gericht einem Auslieferungsgesuch der USA stattgegeben. Der Russe hatte seine elektronische Fußfessel durchbrochen und war angeblich mithilfe russischer Geheimdienstagenten in sein Heimatland zurückgekehrt. In den USA drohen ihm wegen Umgehung von Sanktionen und Geldwäsche bis zu 30 Jahre Haft.

Uss, Sohn eines russischen Gouverneurs, war im Oktober auf Antrag der USA in Mailand festgenommen worden. Die US-Justiz wirft ihm und vier weiteren Russen vor, amerikanischen Technologien illegal an russische Rüstungsunternehmen verkauft zu haben.

Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni sagte vergangene Woche, ihre Regierung werde "Anomalien" im Fall Uss aufklären. Justizminister Carlo Nordio leitete eine Untersuchung ein, um zu klären, warum Uss aus dem Hausarrest ausgebrochen ist.

(APA/dpa)

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