Kongo

Wettrüsten im Naturschutzgebiet

Wildhüter sind im Virunga-Nationalpark im Kongo unterwegs, um für Recht und Ordnung im riesigen Naturschutzgebiet zu sorgen.
Wildhüter sind im Virunga-Nationalpark im Kongo unterwegs, um für Recht und Ordnung im riesigen Naturschutzgebiet zu sorgen. AFP via Getty Images
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Im Kongo werden Nationalparks zu Festungen ausgebaut, um vom Westen finanzierte Schutzgebiete zu überwachen. Das geht auf Kosten der Bevölkerung, wie ein neues Buch aufzeigt.

Beschreiben Naturschützer den Virunga-Nationalpark im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo, reichen die Superlative kaum aus: Das Naturjuwel in Dreiländereck Kongo, Uganda und Ruanda gilt als eine der artenreichsten Regionen der Erde mit einer Vielzahl an unterschiedlichen tropischen Lebensräumen entlang der Virunga-Berge. Die Stars des ältesten Nationalparks in Afrika, der in etwa so groß wie Salzburg und Wien zusammen ist, sind die Berggorillas, die außer hier nur noch in einem kleinen Gebiet im südwestlichen Uganda vorkommen. Die Liste der seltenen Spezies, die im Virunga-Park leben, ist lang. Und noch etwas ist besonders in diesem Naturschutzgebiet: Der Nationalpark ist von meterhohen, überwachten Zaunanlagen umgeben, um die Tiere drinnen und die Menschen draußen zu halten. Der Virunga-Nationalpark wurde – mit europäischen Entwicklungshilfegeldern – zur Festung ausgebaut.

Das beschreibt die Journalistin und Autorin Simone Schlindwein in ihrem Buch „Der Grüne Krieg. Wie in Afrika die Natur auf Kosten der Menschen geschützt wird – und was der Westen damit zu tun hat“, das für den Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse nominiert ist. Die Deutsche, die seit 15 Jahren in Uganda lebt, hat sich lang und ausführlich mit dem Naturschutz in Afrika und den Auswirkungen auf die indigene Bevölkerung befasst, die ursprünglich in den nun geschützten Zonen gelebt hat.

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