Arbeitszeit

Verband: Deutsche Maschinenbauer für 40-Stunden-Woche und Rente mit 68

Wer soll die Arbeit machen?
Wer soll die Arbeit machen?(c) IMAGO/Christian Ditsch
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Die Maschinen- und Anlagenbauer können laut deutschem Branchenverband rund 14.000 Arbeitsplätze nicht besetzen. Es ist einer der wichtigsten Industriezweigen.

Der Verbandspräsident der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer, Karl Haeusgen, plädiert für die Rückkehr zur 40-Stunden-Woche und für die Rente mit 68 Jahren. "Der Arbeitskräftemangel wird von Jahr zu Jahr dramatischer", sagte Haeusgen der "Augsburger Allgemeinen". "Wir kommen nicht um eine Verlängerung und Flexibilisierung der Arbeitszeit herum."

Die Maschinen- und Anlagenbauer könnten heute schon 14.000 Arbeitsplätze nicht besetzen. Die 40-Stunden-Woche müsse in der Metall- und Elektroindustrie wieder die Regel werden und die 35-Stunden-Woche die Ausnahme. "Das Thema wird irgendwann bei den Gewerkschaften ankommen. Der Schmerz muss nur groß genug sein", sagte der VDMA-Präsident: "Die 40-Stunden-Woche wird kommen."

Man sollte zumindest bis 68 arbeiten können

Zudem seien längere Lebensarbeitszeiten notwendig. "Eine Rente mit 68 halte ich für einen gangbaren Weg", sagte der Maschinenbau-Präsident. Zumindest aber sollten Arbeitnehmer, wenn sie das wollen, bis 68 arbeiten können. Wer eine gesundheitlich belastende Arbeit macht, sollte jedoch früher in Rente gehen können.

Das Arbeitskräftepotenzial müsse besser ausgeschöpft werden. Der Anteil der Frauen in den Ingenieurberufen sei zwar gestiegen, "aber elf Prozent sind immer noch eine jämmerliche Zahl", sagte Haeusgen. Für den Klimaschutz brauche es Technik und Maschinen, Windkraftanlagen zum Beispiel. "Die Gretas unserer Zeit sollten also am besten Maschinenbau-Ingenieurinnen werden."

Der Maschinen- und Anlagenbau gehört zu Deutschlands wichtigsten Industriezweigen. Die Branche beschäftigt 1,2 Mio. Menschen, hat im vergangenen Jahren Maschinen für 192 Mrd. Euro exportiert und 244 Mrd. Euro erwirtschaftet.

(APA/dpa)

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