Liga-Gipfel

Bundesliga: Salzburg ist wieder die Nummer eins

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Dank eiserner Abwehr setzt sich der Serienmeister gegen Sturm Graz durch. Trainer Jaissle besteht einen Härtetest und Torjäger Šeško steuert das perfekte Abschiedsgeschenk bei.

Salzburg/Wien. Das Bundesliga-Frühjahr ist ein beachtliches. Die Meistergruppe garantiert Spektakel, die Stadien sind entsprechend gut besucht. Auch an diesem Sonntag: Der Lask erteilte Rapid eine Lektion in Sachen Spielfreude, Klagenfurt besiegte die Austria dank eines Elfers in der Nachspielzeit. Nur der richtungsweisende Schlager, das Spiel der Saison zwischen Sturm Graz und Salzburg, wollte nicht so recht ins Bild passen.

Das heißt, so mancher Taktikfuchs hatte seine Freude an den dominanten Abwehrreihen, der gegenseitigen Neutralisation, dem Unterbinden aller gegnerischen Offensivbemühungen. Denn es ist wohl die Defensive, die dieses Meisterrennen entscheidet. Und zwar jene der Salzburger: Der Spitzenreiter gewann das Taktik-Geplänkel 2:0, und anstatt die Tabellenführung wie von vielen der Spannung wegen erhofft an Sturm Graz abzugeben, baute er sie auf fünf Punkte aus. Ein Statement bei nur sechs ausstehenden Runden.

Alleine die Möglichkeit, den Titel noch zu verspielen (das erste wirkliche Meisterrennen seit Jahren wurde durch die Punkteteilung auch künstlich herbeigeführt), hatte die Nerven in Salzburg strapaziert. Auch dass gleich hinter der Landesgrenze der FC Bayern München gerade vormacht, wie man eine Vormachtstellung verliert (siehe Artikel rechts), wurde bemerkt. Für Matthias Jaissle, zuletzt selbst nicht von Kritik ausgenommen, war es das wichtigste Spiel seiner Trainer-Karriere und entsprechend emotional wirbelte der junge Coach in der ausverkauften Grazer Merkur-Arena (16.000) an der Seitenlinie.

Capaldo, das Sinnbild

Doch Jaissle lieferte. Vor allem dank seiner Defensive, die die Grazer Herausforderer nie zur Geltung kommen ließ. Das perfekte Mittel auch, wenn nach vorne die Leichtigkeit abhanden gekommen ist und zeitgleich elf Spieler verletzt fehlen – das fängt auch der Red-Bull-Kader nicht mehr auf.

Dass Nicolás Capaldo, wegen seiner physischen Präsenz ins Mittelfeld beordert, die Salzburger Führung erzielte (54.), war sinnbildlich für die Partie. Danach folgte das übliche Spiel: Sturm musste sich öffnen, Salzburg konterte und Benjamin Šeško vollendete, sehenswert noch dazu (73.). Die Vorentscheidung in diesem Gipfeltreffen und wohl auch im Titelrennen. Und von Šeško ein Abschiedsgeschenk bevor er sich im Sommer zum großen Schwesternklub nach Leipzig aufmacht.

Spielerischer Befreiungsschlag gelang Salzburg also nicht, doch das große Zittern – es hatte sich im Red-Bull-Lager angefühlt wie eine Niederlage – ist fürs Erste zu Ende.

Meisterrunde: Sturm Graz – Salzburg 0:2, Lask – Rapid 3:1, Austria – Klagenfurt 1:2.

(joe)

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