Touristen-Hochburg

In Portofino werden Selfies unter Strafe gestellt

Ein kostenloser Blick auf Portofino
Ein kostenloser Blick auf Portofino(c) imago images/imagebroker
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Der Bürgermeister des italienischen Fischerdorfs Portofino hat sich für Auto-Halteverbotszonen eingesetzt, um das Chaos auf den Straßen zu bändigen. Männer, die "oben ohne" durch die Ortschaft flanieren, stehen ebenfalls auf seiner Liste.

Pastellfarbene Häuschen, nette Fischrestaurants und eine Horde an Touristen. Das idyllische Portofino an der italienischen Riviera macht aktuell mit Restriktionen gegen seine Urlauber Schlagzeilen. Um das „anarchische Chaos“ zu verhindern, hatte sich Bürgermeister Matteo Viacava für Auto-Halteverbotszonen zwischen dem Stadtkern und den Stränden eingesetzt. Wer dennoch stehenbleibt, um beispielsweise Selfies zu machen, was die Regel sei, riskiert ab sofort eine Geldstrafe über 275 Euro. 

Hintergrund der Maßnahme ist, dass es in der Hochsaison regelmäßig zu Staus käme, weil Touristen mitten auf der Straße anhalten würden, um Fotos zu schießen. Die Anti-Selfie-Regel trat erstmals am Osterwochenende in Kraft, als Portofino von Touristen sehr stark besucht wurde. Sie wird bis Oktober beibehalten und gilt täglich von morgens bis abends 18 Uhr, teilte die Stadt mit.

Oben-Ohne-Verbot für Männer 

Die modebewussten Italiener achten auch auf den Aufzug ihrer Touristen. Deshalb soll in Portofino auch das Spazieren in der Stadt im Badeanzug verboten werden. Das gilt auch für Männer, die "oben ohne" durch die Ortschaft flanieren. "Portofino ist ein Juwel und man muss sich dementsprechend verhalten", kommentierte der Bürgermeister Vaicava.

Genug ist genug

Den Südtirolern wurde der Tourismus, mit und ohne Badeanzug, bereits im vergangenen Jahr zu viel. Der dortige Landtag hatte im Juli ein Gesetz beschlossen, das eine seit langem diskutierte Bettenobergrenze im Tourismus mit sich brachte. Im Sinne eines nachhaltigen Tourismus sollte die Bettenzahl auf die Werte von 2019 begrenzt werden, nämlich 229.088 Betten. 

"Wir haben das Limit erreicht. Das Limit an Ressourcen, das Limit an Verkehr und das Limit in Sachen Wohnungsnot", sagte Arnold Schuler, der im Südtiroler Landesrat für Tourismus zuständig ist, damals der CNN.

Das Gesetz betrifft nicht nur gewerbliche Betriebe wie Hotels, Gasthäuser und Pensionen, sondern auch nicht-gewerbliche Betriebe wie Privatzimmervermieter und Anbieter von Airbnb-Wohnungen.

(sh/APA)

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