Pizzicato

A Twitter Tick out of the Blue

Es ist 27 Jahre her, dass Alanis Morissette uns mit dem sprachverspielten Lied „Ironic“ beglückt hat, für das uns seither immer wieder neue Textzeilen einfallen.

Sie besingt darin jene kleinen Momente, die anders ausgehen als erwartet. Regen am Hochzeitstag, Stau, wenn man ohnehin zu spät ist, eine Freifahrt, wenn man schon bezahlt hat. Oder, besonders treffend, daher im Original: „It's like ten thousand spoons when all you need is a knife.“

Eine neue Zeile für den Song haben uns das vergangene Wochenende und Elon Musk beschert. Zuerst fiel dem Twitter-Boss ein, dass man für „Twitter Blue“, das kleine Verifizierungshäkchen hinter dem Namen, in Zukunft bezahlen sollte. Das ist problematisch, weil sich so jeder Spaßaccount seine Identität erkaufen kann.

Wer acht Dollar im Monat zahlt, bekommt automatisch einen Haken, eine Prüfung des Namens erfolgt nicht mehr. Viele Nutzerinnen und Nutzer haben dem Netzwerk auch deswegen schon den Rücken gekehrt. Am Wochenende kam dann die Überraschung: Twitter gibt manchen Profilen jetzt einfach so einen „blue tick“, wie es auf Englisch heißt.

Egal, ob sie dafür acht Dollar bezahlt haben oder nicht, ob sie prominent sind oder nicht. Wer soll sich da noch auskennen? Alanis Morissette hätte gesungen: „It's a blue tick on twitter, when you already left the network.“ (awa)

Reaktionen an: anna.wallner@diepresse.com

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