Ideologie

Wo sich Parteien noch stolz kommunistisch nennen

Performance in Peking anlässlich des 100. Jahrestages der Kommunistischen Partei im Juli 2021.
Performance in Peking anlässlich des 100. Jahrestages der Kommunistischen Partei im Juli 2021.Getty Images (Kevin Frayer)
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In Europa ist das Wort Kommunismus historisch kontaminiert. Anderswo aber bezeichnet es noch immer ein Staatsziel.

Moskau. 140 Jahre, nachdem Karl Marx seinen letzten Atemzug getätigt hat, 99 Jahre, nachdem sie Lenin auf dem Roten Platz aufgebahrt haben und 33 Jahre, nachdem die Sowjetunion auch wirtschaftlich kollabiert ist, ist der Kommunismus noch immer nicht tot. Er ist stattdessen Staatsziel in einem Milliarden-Einwohner-Reich. In China müssen die Funktionäre bis heute den Marxismus-Leninismus inhalieren. Dort herrscht seit Maos Tagen die Kommunistische Partei Chinas und an deren Spitze wiederum steht mit Xi Jinping ein Mann, von dem es heißt, dass er ein Ideologe ist und ganz unerschütterlich in seinem Glauben an den Marxismus-Leninismus.

„Leningraz“ sorgt für Aufsehen

Aber in Europa? Die Zeiten, in denen Italiens Kommunistische Partei 34,4 Prozent der Stimmen erringen konnte, sind lange vorbei – genau 47 Jahre. Am Wort Kommunismus streift man heute lieber nicht mehr an. Wer es doch tut und damit Erfolg hat, sorgt für Aufsehen. So wie jetzt die „KPÖ plus“ in Salzburg und davor die Grazer KPÖ, die 2021 sogar Platz eins in der steirischen Landeshauptstadt holte. Auch der „Economist“ spürte damals unter dem augenzwinkernden Titel „Marx Brothers“ und anlässlich der Ereignisse in „Leningraz“ der Frage nach, wie es Europas anderen Kommunisten geht. In einem Wort: schlecht.

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