Rüstung

Russland fährt neue T-14-Kampfpanzer "Armata" in der Ukraine auf 

Victory Day Parade in Moscow
Victory Day Parade in Moscow(c) via REUTERS (POOL New)
  • Drucken

2300 Panzer der Serie mit gepanzerter Bedienkapsel und unbemanntem Geschützturm sollen produziert werden. Doch die Auslieferung dürfte schleppend verlaufen. Britischen Geheimdiensten zufolge sei die erste Tranche wegen des „schlechten Zustands“ an der Front wenig beliebt.

Russland hat einem Medienbericht zufolge damit begonnen, mit seinem Kampfpanzer T-14 Armata Stellungen in der Ukraine zu beschießen. "Aber sie haben noch nicht an direkten Angriffseinsätzen teilgenommen", zitiert die staatliche Nachrichtenagentur RIA einen Insider. Der britische Militärgeheimdienst hatte im Jänner darauf verwiesen, dass die russischen Truppen in der Ukraine nur ungern die erste Liefertranche akzeptiert hätten wegen des "schlechten Zustands" der Panzer. Der Kreml ordnete die Produktion von 2300 Panzern bis 2020 an, 2015 war das Projekt vorgestellt worden. Doch wurde die Frist für die Auslieferung laut russischen Medienberichten später auf 2025 verlängert.

Ein Einsatz des T-14 in der Ukraine wäre dem britischen Geheimdienst zufolge wahrscheinlich eine "Hochrisiko-Entscheidung", die in erster Linie aus Propagandazwecken getroffen würde. "Befehlshaber würden dem Fahrzeug im Kampfeinsatz wahrscheinlich nicht vertrauen“, lautet die Einschätzung der britischen Geheimdienste damals. Die Produktion liege wahrscheinlich nur bei wenigen Dutzend Stück.

Der unbemannte Turm als wesentliches Merkmal

Der T-14-Panzer verfügt über einen unbemannten Turm, dessen Besatzung die Bewaffnung von einer "isolierten gepanzerten Kapsel an der Vorderseite der Wanne" aus fernsteuert. Die verschiedenen Kanonen mit Kalibern zwischen 12,7 und 125 Millimetern werden aus der Kapsel heraus bedient. Über Sensoren und ein Radargerät behalten die Soldaten im Inneren ihr Umfeld im Blick. 

Laut RIA wurden die Panzer mit einem zusätzlichen Flankenschutz ausgestattet und die Besatzungen auf einem Trainingsgelände in der Ukraine einer "Kampfkoordination" unterzogen. Die Panzer sollen auf ausgebauten Straßen demnach eine Höchstgeschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde erreichen. Ihre Reichweite mit einer Tankfüllung betrage etwa 500 Kilometer. Der Kampfpanzer T-14 Armata soll nach Vorstellung Russlands vielseitig einsetzbar sein, etwa auch als Transporter oder Raketenwerfer.

Russian servicemen drive a T-14 tank with the Armata universal combat platform during a rehearsal for the Victory Day parade in Moscow
Russian servicemen drive a T-14 tank with the Armata universal combat platform during a rehearsal for the Victory Day parade in Moscow(c) REUTERS (SHAMIL ZHUMATOV)

Die Nachrichtenagentur Interfax meldete im Dezember 2021, dass der staatliche Mischkonzern Rostec mit der Produktion von etwa 40 Panzern begonnen habe, die voraussichtlich nach 2023 ausgeliefert würden.

Experten lobten bei der Vorstellung des neuen Panzers im Jahr 2015 den rund 50 Tonnen schweren Koloss als "erste echte Innovation Russlands seit dem Zerfall der Sowjetunion". Der damalige Vizeregierungschef Dmitri Rogosin bezeichnete das Kriegsgerät schlicht als "Schönheit", die im Feld schnell auf Touren kommt.

(Reuters/Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Ramstein-Gipfel

Zweifel an Durchschlagskraft ukrainischer Offensive

Westliche Verbündete berieten über mehr Waffenhilfe, aktuelle Mittel reichen womöglich nicht.
Analyse

Warum Finnlands Nato-Beitritt zeigt, dass Putins Strategie gescheitert ist

Der Beitritt Helsinkis ist eine Zäsur für das Militärbündnis – und für Finnland selbst. Beide Seiten profitieren davon.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.