US-Geheimdokumente

Bericht: USA verhinderten ukrainischen Großangriff auf Russland

A ceremony dedicated to the first anniversary of the Russian invasion of Ukraine in Kyiv
A ceremony dedicated to the first anniversary of the Russian invasion of Ukraine in Kyivvia REUTERS
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Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR wollte unter anderem die russische Stadt Noworossijsk angreifen, berichtet die „Washington Post“. Washington aber will eine derartige Eskalation verhindern.

Die USA könnten einen ukrainische Angriff auf russisches Territorium rund um den Jahrestag der russischen Invasion in die Ukraine verhindert haben. Das berichtet die „Washington Post“ unter Berufung auf einen als geheim klassifizierten Bericht der NSA, der Teil eines großen Geheimdienst-Lecks ist. Kyrylo Budanow, der Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR, habe Mitte Februar einem Offizier angeordnet, sich für einen großangelegten Angriff am 24. Februar vorzubereiten - „mit allem, was das HUR hat“. Es dürfte unter anderem ein Sprengstoffangriff auf Noworossijsk, eine Hafenstadt im Schwarzen Meer, geplant gewesen sein.

Die USA aber beobachteten die ukrainischen Pläne genau, berichtet die „Washington Post“ - und dürften interveniert haben. HUR habe auf Wunsch Washingtons zugestimmt, den Angriff zu verschieben, hieß es in einem CIA-Bericht, der der US-Zeitung vorliegt.

Furcht vor aggressiver Antwort aus Russland

Washington will einen ukrainischen Angriff auf russisches Territorium verhindern. Die US-Regierung fürchtet eine aggressive Antwort aus dem Kreml - vor allem, sollte die Ukraine US-Waffen für einen Angriff in Russland einsetzen. Auch ein russischer Nuklearangriff sei dann nicht auszuschließen.

Ukrainische Provokationen in Russland seien auch im Hinblick auf die Partnerschaft zwischen Moskau und Peking problematisch, heißt es in den Papieren. China könnte sie als Gelegenheit nutzen, die Nato als Aggressor darzustellen und Russland aktiv mit Waffen zu unterstützen. Eine offizielle Begründung des Kreml für den Angriffskrieg in der Ukraine ist eine vermeintliche Bedrohung durch das westliche Verteidigungsbündnis.

Ukraine plante offenbar Attacken in Mali und Syrien

Budanow, der von einem ukrainischen Sieg gegen Russland überzeugt sei, stehe unter Beobachtung der US-Geheimdienste und sei sich dessen auch bewusst, schreibt die „Washington Post“. Zwar will er es offiziell nicht bestätigen, doch dürfte er als Leiter des Militärgeheimdienstes verantwortlich für vergangene ukrainische Angriffe in Russland sein. Etwa für Drohnenangriffe auf den Großraum Moskau Ende Februar oder auf den russischen Luftwaffenstützpunkt Engels 2 im Dezember.

Seinen anti-russischen Feldzug verfolge Budanow auch global, sollen die Papiere zeigen. So habe er Pläne für Attacken gegen Mitglieder der Söldner-Gruppe Wagner in Mali und Schläge gegen russische Truppen in Syrien geschmiedet.

Kiew will mehr US-Waffen

Dass Kiew US-Einfluss auf seine militärischen Aktivitäten duldet und von großangelegten Angriffen auf Russland absah, habe taktische Gründe, berichtet das US-Blatt unter Berufung auf einen ukrainischen Beamten: Die ukrainische Regierung wolle Washington dazu bewegen, modernere und schlagkräftigere Waffen zu liefern.

>>> Bericht in der „Washington Post“

(red.)

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