Medienpolitik

Weniger ORF-Beitrag, offene Spitzengehälter und viel Neues bei ORF.at

Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) und Klubobfrau Sigrid Maurer (Grüne) stellten die neuen Regeln für den ORf auf.
Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) und Klubobfrau Sigrid Maurer (Grüne) stellten die neuen Regeln für den ORf auf.(c) APA (EVA MANHART)
  • Drucken

ÖVP und Grüne legen ihr ORF-Paket vor: Der ORF wird künftig online weniger Text und mehr Bewegtbild machen. Werbung im Radio und online wird gedeckelt. Spitzengehälter müssen namentlich offengelegt werden.

Zuletzt war die Nervosität deutlich spürbar, die sich am Medienmarkt ausbreitete, während die Regierungsparteien an der Neuordnung der ORF-Finanzierung und einer ORF-Digitalnovelle feilten. Aus Verlegerkreisen wurde in den vergangenen Tagen vor einem „dramatischen Kollaps“ der Printmedien gewarnt, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der über den ORF-Beitrag eine solide Finanzierung hat, nicht am Onlinesektor eingeschränkt wird. Am Mittwoch traten dann Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) und die Klubobfrau der Grünen, Sigrid Maurer, vor die Presse, um ihr ORF-Paket zu präsentieren, das nun in die Begutachtung geschickt wird. Eines vorweg: Die Bedenken der Verleger konnten damit noch nicht völlig zerstreut werden.

Raab betonte, es werde „für weniger Geld mehr Programm und mehr Inhalte geben“ – und bezog sich dabei auf den künftigen Online-Auftritt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. „Die Zukunft liegt im Bereich Online, Bewegtbild“, sagte sie, daher werde der ORF hier neue Möglichkeiten bekommen. ORF.at soll „moderner und audiovisueller“ werden – also mehr Bewegtbild anbieten. Die Verleger hatten die Blaue Seite als zu zeitungsähnlich kritisiert, weil sie zum überwiegenden Teil aus Text besteht. Nun soll die Zahl der Textbeiträge von ORF.at auf maximal 350 pro Woche mehr als halbiert werden. Das Verhältnis Bewegtbild zu Text wird mit 70 zu 30 festgelegt. Neben der Aufhebung der Sieben-Tage-Regel (Inhalte der TVthek sind nur sieben Tage abrufbar) wird der Sender auch Online Only (eigens für Online produzierte Inhalte) und Online First (erst online, danach im TV oder Radio) anbieten dürfen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.