Italiens Regierungschef Berlusconi beschimpft einen TV-Moderator als "Rüpel" und bezeichnet dessen Sendung als "Fernsehbordell". Die Sendung befasste sich mit der Sexaffäre um das Callgirl Ruby. Mit Video
Der italienische Premierminister Silvio Berlusconi verliert live im Fernsehen die Nerven: Der Regierungschef schaltete sich am Montagabend in die von dem Kanal "La 7" gesendete Talkshow "L'Infedele" ein, die sich mit der Sexaffäre um das Callgirl Ruby befasst hatte. Berlusconi beschuldigte den angesehenen TV-Moderator Gad Lerner, die Wahrheit zu verzerren und Lügengeschichten zu erzählen, und beschimpfte ihn als "Rüpel".
"Sie haben jetzt genug beleidigt, jetzt ist Schluss!", protestierte Berlusconi wütend. Die Sendung bezeichnete er als "Fernsehbordell". Die Talkshow sei "eklig" und die Moderation "abscheulich".
Berlusconi protestiert gegen TV-Sendung
Der Premier verteidigte vor allem die 26-jährige Nicole Minetti gegen den Vorwurf der Beihilfe zur Prostitution. Berlusconi ließ das Showgirl, das auch als Dentalhygienikerin arbeitet, im letzten Jahr zur Regionalabgeordneten der Lombardei wählen. Seitdem zählt sie zu den treusten Mitarbeiterinnen des Medienzaren. Sie wird beschuldigt, junge Frauen für Abende beim Premierminister ausgesucht haben. Der Premierminister sprach von einer Verleumdungskampagne gegen Minetti, die er als "intelligente, ernste und zuverlässige Person" bezeichnete.
Gegen Berlusconi laufen derzeit Ermittlungen wegen Amtsmissbrauchs und Beihilfe zur Prostitution.
(Ag.)