Neuvorstellung

Jeep Avenger: Abgasfrei über den Fluss und in die Wälder

Der neue Jeep Avenger
Der neue Jeep Avenger(c) © Lorenzo Poli
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Jeep stellt sein erstes vollelektrisches Auto vor. Mit dem Avenger beginnt eine Transformation, die die US-amerikanische Kultmarke bis zum Ende des Jahrzehnts in Europa zu einem reinen E-Auto-Hersteller macht.

Es gibt Autos, die auf Anhieb gefallen. Der Jeep Avenger gehört dazu. Ein schnuckeliger, putziger Kleinwagen, gerade ein paar Zentimeter länger als vier Meter, dem man sofort ansieht, dass er ein Jeep ist. Wie gut er gefällt, kann man daran erahnen, dass ihn eine Fachjury schon zum Car of the Year 2023 gewählt hat, bevor die ersten Modelle überhaupt ausgeliefert wurden. Und 20.000 Käufer haben das Auto vorbestellt, obwohl sie es nur von Fotos kennen.

Mit dem Jeep Avenger, der auf der modularen E-CMP2-Elektroplattform des Stellantis-Konzerns steht (ebenso wie etwa der Opel Mokka-e oder der Peugeot e-208), beginnt für die US-amerikanische Kultmarke ein neues Zeitalter. Der Avenger ist das erste vollelektrische Fahrzeug von Jeep, bis 2025 sollen drei weitere folgen. Bis Ende 2030 will Jeep in Europa zu 100 Prozent elektrisch sein – nicht für alle Anhänger der Marke eine gute Nachricht.

(c) © Lorenzo Poli

Der Avenger ist ein gelungener Auftakt, weil er die Jeep-DNA bewahrt. Kurze Überhänge und große Räder garantieren eine Bodenfreiheit von 20 Zentimetern und gute Böschungswinkel von 20 Grad vorn und 32 Grad hinten, sollte jemand die elektrische Fahrt ins Gelände wagen. Allerdings ohne Allrad: Der Avenger ist der erste Jeep mit einem reinen Vorderradantrieb. Trotzdem hat man ihm zusätzlich zu den Fahrmodi Eco, Normal und Sport verschiedene Offroad-Modi spendiert, Mud, Sand und Snow, die freilich bei nur zwei angetriebenen Rädern eingeschränkte Funktionalität haben.

Der Elektromotor liefert 156 PS (115 kW) und ein maximales Drehmoment von 260 Newtonmetern. Die 54-kWh-Batterie soll eine Reichweite bis zu 404 Kilometern im kombinierten WLTP-Zyklus (15,4 kWh auf 100 Kilometer) garantieren und gar bis zu 579 Kilometern bei reinem Stadtbetrieb. Das machen unter anderem das relativ geringe Gewicht (1536 Kilogramm) und eine serienmäßige Wärmepumpe möglich, die in Österreich, wie wir merken, auch im Frühjahr durchaus gebraucht wird. Aufladen kann man den Akku bei Gleichstromladestationen mit maximal 100 kW.

Viel Hartplastik im Innenraum
Viel Hartplastik im Innenraum(c) © Lorenzo Poli

Innen fühlt sich der Avenger geräumig an und bietet viele Ablageflächen, zusammengenommen sind es 34 Liter. Der Kofferraum, den man per Fußsensor öffnen kann, fasst 380 Liter.

Die Steuerung von Musik und Navi erfolgt über einen Zehn-Zoll-Touchscreen, der eine smartphone-ähnliche Grafik zeigt und auf den man das Android-Handy oder iPhone spiegeln und Inhalte anpassen kann, um eine eigene Benutzeroberfläche zu erstellen. Eine nicht zu unterschätzende Option in der Wischgeneration.

Ab 37.500 Euro

Eine erste Ausfahrt mit dem Avenger hinterließ einen positiven Eindruck. Die Lenkung ist leichtgängig, das Fahrwerk ist gut abgestimmt, weder zu straff noch zu weich für schnellere Kurvenfahrten. Aber Sportler ist der Avenger ohnehin keiner.

Den Avenger gibt es in vier Ausstattungsvarianten, sieben Karosseriefarben und einer übersichtlichen Optionsstruktur. Der Wermutstropfen, der in dem Fall die Größe eines Fasses hat: der Preis. Der Jeep Avenger beginnt bei 37.500 Euro (ohne Förderung), für die Topausstattung bezahlt man 43.500 Euro.

Die Mittelkonsole mit magnetischer Abdeckung
Die Mittelkonsole mit magnetischer Abdeckung(c) © Lorenzo Poli

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