Nuklearwaffen

Plant Russland Atomtests? "Im Moment nicht", beschwichtigt Peskow

Archivbild vom 26. Oktober 2022: Eine Jars-Interkontinentalrakete wird auf dem Kura-Testgelände vom Kosmodrom Plesetsk aus gestartet.
Archivbild vom 26. Oktober 2022: Eine Jars-Interkontinentalrakete wird auf dem Kura-Testgelände vom Kosmodrom Plesetsk aus gestartet.IMAGO/ITAR-TASS
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Die USA hatten Russland vorgeworfen, als einziges Land die Wiederaufnahme von Atomtests vorzubereiten. Russland widerspricht, macht aber klar: Testen die USA, will auch Russland testen.

Die russische Regierung hat am Freitag Berichten widersprochen, Russland bereite einen Atomwaffentest vor. Alle Atomwaffenstaaten hielten sich an ein Moratorium für Atomwaffentests, hieß es vonseiten des Kremlsprechers Dmitri Peskow.

Der Kreml reagierte damit auf ein Interview der US-Botschafterin in Moskau, Lynne Tracy, die der Zeitung "Kommersant" sagte, Russland sei das einzige Land, das über eine mögliche Wiederaufnahme von Atomtests spreche.

Wenn die USA testen, will auch Russland testen

Präsident Wladimir Putin sagte im Februar, ohne Beweise zu nennen, dass einige Personen in Washington eine Aufhebung des Moratoriums für Atomtests in Erwägung zögen und dass Russland bereit sein sollte, entsprechend zu reagieren. "Wenn die Vereinigten Staaten Tests durchführen, dann werden wir das tun. Niemand sollte sich gefährlichen Illusionen hingeben, dass die globale strategische Parität zerstört werden kann", sagte Putin.

Auf die Äußerungen Tracys angesprochen, spielte Kremlsprecher Peskow die Idee herunter, dass Moskau einen eigenen Atomtest plane. "Im Moment halten sich alle an das Moratorium. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen", sagte er gegenüber Reportern.

Nukleare Spannungen

Die nuklearen Spannungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten haben sich seit Beginn des Konflikts mit der Ukraine verschärft. Putin hat wiederholt gewarnt, dass Russland bereit sei, sein Atomwaffenarsenal einzusetzen, wenn dies zur Verteidigung seiner "territorialen Integrität" erforderlich sei.

Im Februar kündigte Putin an, Russland werde seine Teilnahme am New-START-Vertrag aussetzen, dem letzten verbleibenden Atomwaffenpakt mit den Vereinigten Staaten, der die Zahl der strategischen Sprengköpfe, die jede Seite einsetzen kann, begrenzt.

Russland hat nach eigenen Angaben jegliche Unterrichtung der USA über seine Atom-Aktivitäten ausgesetzt. Dabei gehe es um jedwede Form von Informationen aus diesem Bereich, sagt der stellvertretende Außenminister Sergej Ryabkow. Dazu gehörten auch Atomtests.

(Reuters/Red.)

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