Klimakrise

"Kein Kindergeburtstag": Fridays for Future macht Krach vorm Bundeskanzleramt

APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Regierung verfehle die Klimaziele „krachend“, kritisiert die Bewegung. Denn einem Bericht des Umweltbundesamtes zufolge würde man sie erst 2050 statt 2030 erreichen.

Bundeskanzler Karl Nehammer, der die Kinderrechte mit Füßen tritt – dieses Bild bemühten Fridays for Future-Aktivistinnen und Aktivisten am Donnerstag vor dem Bundeskanzleramt. Mit ihrem Kurs verfehle die Regierung die Klimaziele „krachend“ – und Kinder müssten dafür büßen, so die Aktivisten. Sie beziehen sich auf einen diese Woche veröffentlichten Bericht des Umweltbundesamts (UBA), wonach Österreich die EU-Klimaziele für 2030 erst 2050 erreichen werde. Einige junge Menschen machten am Ballhausplatz entsprechenden Lärm.

"Fridays For Future" wies mit der Protestaktion auf die "Arbeitsverweigerung" der Regierung hin, welche nach dem Bericht des Umweltbundesamtes unübersehbar sei. "Während die Menschen in Österreich auf Taten warten, verbringt Nehammer seine Zeit lieber planlos auf einem Kindergeburtstag und schlägt orientierungslos auf eine Kinderrechte-Piñata ein. Der Unterhaltungswert ist hoch, doch die Konsequenzen des Theaters sind fatal", meinte die Klimaaktivistin Klara König.

„Jetzt krachts"

Österreich werde seine Klimaziele mit dem aktuellen politischen Kurs weit verfehlen und Kinder und Jugendliche würden am stärksten betroffen sein. Nach der Veröffentlichung des UBA-Berichts wäre eine Reaktion des Bundeskanzlers "das mindeste gewesen". Maßnahmen wie das Erneuerbares-Wärme-Gesetz und ein anständiges Klimaschutzgesetz vorzulegen, wäre der nächste logische Schritt gewesen, so "Fridays For Future". "Für uns ist klar: Jetzt krachts! Wir streiken und klagen bis Nehammer handelt, das Ganze ist nämlich kein Kindergeburtstag", so König.

Der angesprochene Bericht des Umweltbundesamts zu den "Treibhausgasemissionen Österreichs bis 2050" ist Mitte März in der EU eingelangt und umfasst das sogenannte WEM-Szenario ("with existing measures" - mit bestehenden Maßnahmen). Darin sind bereits bestehende Gesetzesinitiativen mit einkalkuliert, etwa die Ausbauziele für Erneuerbare bis 2030 oder das Verbrenner-Aus im Jahr 2035. Erst in Entstehung befindliche Maßnahmen, wie das weiterhin ausstehende Erneuerbare-Wärme-Gesetz, fehlen in diesen Berechnungen. Bis Ende Juni soll jedoch auch ein WAM-Szenario ("with additional measures") errechnet werden.

(APA)

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